Michel Vaillant Legenden

Michel Vaillant Legenden 3 Eine furchtbare Saison

Michel Vaillant Legenden 3 Eine furchtbare Saison
Ot.: Michel Vaillant - Légendes - Tome 3 - Effroyable saison
Denis Lapière, Vincent Dutreuil
Hardcover, 80 Seiten, farbig, 30 x 23 x 0,8 cm
ISBN: 9783949987137
24,00 €
Zack Edition

Die Reihe Légendes greift große historische Momente des Motorsports auf und verknüpft sie mit Michel Vaillants Welt. Im dritten Band steht ein Ereignis im Mittelpunkt, das Motorsportfans bis heute in Erinnerung geblieben ist: der spektakuläre Unfall von Jacky Ickx beim Grand Prix von Spanien 1969 in Montjuïc.

Denis Lapière nimmt diesen dramatischen Vorfall als Herzstück der Handlung. Wir erleben, wie Jacky Ickx nach einem katastrophalen Start mit voller Wucht in die Leitplanken prallt – ein Unfall, der im echten Leben beinahe tödlich ausgegangen wäre und den Belgier für Monate außer Gefecht setzte. Diese Szene ist im Album einer der intensivsten Momente: der Schock auf der Strecke, die Angst im Team, das Entsetzen der Zuschauer.

Michel Vaillant wird in diese dramatische Saison eingebunden, die nicht nur von diesem Unfall, sondern auch von einer Kette weiterer Tragödien überschattet ist. Lapière zeichnet ein Bild der Formel 1, in dem Heldenmut und Lebensgefahr untrennbar verbunden waren. Für den Leser entsteht Spannung auf zwei Ebenen: einmal im mitreißenden Rennverlauf, zum anderen in der ständigen Frage, wer die Saison überhaupt überleben wird.

Der Unfall von Ickx ist nicht nur spektakulär inszeniert, sondern gibt dem Band auch eine beklemmende Ernsthaftigkeit. Für Fans wie mich, die um die historische Dimension wissen, bekommt die Lektüre eine zusätzliche emotionale Tiefe. Hier wird klar: Michel Vaillant war nie nur Eskapismus, sondern immer auch ein Spiegel der Motorsport-Realität.

Vincent Dutreuil gelingt es vor allen in „Die Tore zur Hölle“, die Dramatik des Unfalls visuell packend umzusetzen: die deformierten Wrackteile, das lodernde Feuer, die Hilflosigkeit der Beteiligten – das alles ist intensiv, ohne je ins Sensationshafte abzurutschen. Gleichzeitig fängt er die Geschwindigkeit der Rennszenen und die Eleganz der Boliden mit großem Gespür ein. Dutreuil zeigt nicht nur Autos, er zeigt den Nervenkitzel des Rennens und die Verletzlichkeit der Fahrer.

Das Album verbindet Spannung, Dramatik und historischen Realismus auf beeindruckende Weise. Der Unfall von Jacky Ickx verleiht der Geschichte einen authentischen Kern, der die Faszination des Motorsports ebenso wie seine Gefahren verdeutlicht. Für Fans von Michel Vaillant ist dieser Band ein Muss – eine packende Hommage an eine Epoche, in der Rennfahrer wahre Draufgänger und Überlebenskünstler waren.

Eine Begegnung mit Interview von Jacky Ickx mit Denis Lapière und Jean Louis Dauger rundet das Album perfekt ab.

Michel Vaillant Legenden Band 2

Michel Vaillant Legenden Band 2
Zeichner/Autor: Denis Lapière, Vincent Dutreuil
Ot.: Michel Vaillant - Légendes - Tome 2 - L'âme des pilotes
20,00 €
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 64
Format: 30 x 23 x 0,8 cm (HxBxT)
ISBN: 9783949987106
Zack Edition


Nach dem packenden Auftakt in Dans l’enfer d’Indianapolis führt Légendes seine Reise durch die große Geschichte des Motorsports mit L’âme des pilotes („Die Seele der Piloten“) konsequent fort. Diesmal geht es weniger um ein einzelnes Rennen als vielmehr um die Frage: Was macht einen wahren Rennfahrer aus?

Michel Vaillant blickt zurück auf seine Erlebnisse und die Lektionen, die ihn geprägt haben – Mut, Opferbereitschaft, Respekt vor der Maschine und den Gegnern. In mehreren Episoden erlebt der Leser prägende Momente der Motorsportgeschichte, darunter die Rivalitäten berühmter Fahrer, technische Innovationen und tragische Unfälle. Michel wird konfrontiert mit der dunklen Seite des Sports: der ständigen Nähe zum Tod – und der tiefen Leidenschaft, die jeden wahren Piloten antreibt.

Philippe Graton verleiht L’âme des pilotes eine spürbar melancholischere und nachdenklichere Stimmung als dem ersten Band. Hier geht es nicht nur um Siege, sondern auch um Verluste, Freundschaft und die persönliche Entwicklung.

Besonders gelungen ist die Erzählstruktur: Graton verzichtet auf eine rein chronologische Abfolge und arbeitet vielmehr mit Rückblenden, Erinnerungen und Reflexionen, die sich thematisch verknüpfen. Dadurch entsteht ein vielschichtiges, fast poetisches Porträt der Rennfahrerwelt – eine Welt, die ebenso von Heldentum wie von Tragik geprägt ist.

Gleichzeitig bleibt die Erzählung nahbar und authentisch: Graton verbindet historische Fakten und fiktive Elemente so geschickt, dass selbst Motorsport-Laien in den Bann gezogen werden.

Marc Bourgne und Olivier Marin setzen die zeichnerische Qualität des ersten Bandes nahtlos fort. Besonders auffällig sind diesmal die emotionalen Szenen: Mimik und Körpersprache der Figuren sind fein ausgearbeitet und verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit.

In den Rennszenen dominiert weiterhin eine klare, dynamische Linienführung. Besonders beeindruckend ist, wie Bourgne und Marin Geschwindigkeit und Risiko visuell umsetzen – etwa durch dramatische Perspektivwechsel oder gezielten Einsatz von Licht und Schatten.

Die Farbgebung bleibt warm und leicht nostalgisch – passend zur Mischung aus Action und Erinnerung.

Mit L’âme des pilotes etabliert sich die Légendes-Reihe endgültig als eigenständiges Format innerhalb des Michel Vaillant-Kosmos. Während die ursprünglichen Alben vor allem Abenteuerlust und technische Faszination ausstrahlten, vertieft Légendes die psychologische Dimension: Hier geht es um die Seele des Sports und derer, die ihn ausüben.

Verglichen mit klassischen Alben wie Le Fantôme des 24 Heures oder 5 filles dans la course ist L’âme des pilotes deutlich reifer, fast literarisch angelegt – ohne dabei an Zugänglichkeit zu verlieren.

Michel Vaillant Legenden Band 1

Michel Vaillant Legenden Band 1
Zeichner/Autor: Denis Lapière, Vincent Dutreuil
Ot.: Michel Vaillant - Légendes - Tome 1 - Dans l enfer d Indianapolis
20,00 €
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 64
Format: 30 x 23 x 0,8 cm (HxBxT)
ISBN: 9783949987090
Zack Edition

Mit Légendes startet die Michel Vaillant-Serie eine neue Nebenreihe, die sich auf legendäre Rennen und Motorsport-Mythen konzentriert. Der erste Band „Dans l’enfer d’Indianapolis“ („In der Hölle von Indianapolis“) widmet sich einem der mythischsten Rennen der Welt – den Indianapolis 500.

Michel Vaillant steht als französischer Rennfahrer vor einer gigantischen Herausforderung: Er tritt gegen die besten amerikanischen Fahrer auf dem gefürchteten Oval an, wo Mut, Strategie und Maschine auf eine tödliche Probe gestellt werden. Zwischen extremer Hitze, technischer Pannen, gefährlichen Rivalen und dramatischen Unfällen wird schnell klar: Nur wer Herz und Nerven aus Stahl hat, kann hier bestehen.

Philippe Graton gelingt ein packender Mix aus Hochspannung, nostalgischer Motorsport-Romantik und authentischer Historie. Die Geschichte ist geradlinig erzählt und fokussiert sich intensiv auf das Rennen selbst: Training, Taktik, Rivalitäten – jede Etappe wird minutiös aufgebaut. Gleichzeitig gibt es Raum für persönliche Momente, etwa Michels Zweifel oder den Respekt unter Konkurrenten.

Ein besonderer Pluspunkt: Graton integriert historische Details und Anspielungen auf reale Fahrer und Ereignisse, ohne dass die Erzählung zum Dokumentarbericht verkommt. Die Atmosphäre der 1960er-Jahre wird stimmig eingefangen – eine Zeit, in der Autorennen noch ein raues, gefährliches Abenteuer waren und nicht nur durchreglementierter Sport.

Marc Bourgne (Layouts) und Olivier Marin (Zeichnungen) bilden ein starkes Team. Die Rennszenen sind dynamisch und kraftvoll inszeniert, die Geschwindigkeit ist förmlich spürbar. Besonders beeindruckend sind die Darstellungen der Boliden: die historischen Wagen, mit ihren polierten Karosserien und ikonischen Lackierungen, sind präzise und liebevoll gezeichnet.

Die Farbgebung bleibt bewusst retro: kräftige Primärfarben dominieren, was die 60er-Jahre-Ästhetik unterstreicht. Insgesamt wirken Panels und Seiten sehr klar strukturiert – man verliert nie den Überblick, auch wenn das Tempo hoch ist. Kurze Einschübe wie technische Skizzen oder Rückblicke auf frühere Rennen bringen zusätzlich Tiefe.

Mit Légendes schlägt Michel Vaillant eine spannende neue Richtung ein: Während die Hauptreihe (Nouveau Michel Vaillant) modernere Themen und Storylines verfolgt, ist Légendes eine Liebeserklärung an die großen Zeiten des Motorsports. Fans der klassischen Vaillant-Alben von Jean Graton (besonders Werke wie Le 13 est au départ oder L'Honneur du Samouraï) werden sich hier sofort heimisch fühlen.

Michel Vaillant – Légendes – Tome 1 – Dans l’enfer d’Indianapolis ist ein rasanter, liebevoll gestalteter Auftakt zu einer Serie, die Motorsportgeschichte neu aufleben lässt. Authentisch, spannend und mit einer klaren Hommage an die goldene Ära des Rennsports gezeichnet, ist dieser Band sowohl für alte Fans als auch für Neueinsteiger ein Genuss.

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