Neuheiten Panini 2025 - 3 Quartal

Batman: Gotham by Gaslight und andere Geschichten

Batman: Gotham by Gaslight und andere Geschichten (Deluxe Edition)
Autor: Mike Mignola, Daniel Raspler, Brian Augustyn
Zeichner: Eduardo Barreto, Mike Mignola, Troy Nixey
Seitenzahl: 176
Format: 18.3X27.7
€ 29,00
Storys: Batman: Gotham by Gaslight 1, Batman: Master of the Future, Batman: Gotham by Gaslight Case File, Batman: Legends of the Dark Knight 54, Batman Villains Secret Files 2005 (II), Batman
Gotham Knights 36 (II)
ISBN: 9783741642869
Panini Verlags GmbH

Als 1989 Batman: Gotham by Gaslight erschien, ahnte niemand, dass damit ein ganz neues DC-Konzept geboren wurde: die Elseworlds. Geschichten, die Batman und andere Helden aus ihrem bekannten Kanon herauslösen und in alternative Zeiten, Welten oder Realitäten stellen. Den Auftakt machte ausgerechnet der Dunkle Ritter, und zwar im viktorianischen London – und die Wahl hätte nicht passender sein können.

Autor Brian Augustyn nahm Batmans Mythos – den urbanen Rächer, getrieben von einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit – und versetzte ihn in eine düstere Epoche, die ohnehin schon von Angst, Armut und dem Schrecken Jack the Rippers geprägt war. Das Ergebnis war ein Comic, der wie ein historischer Krimi wirkt, ohne jemals den Kern Batmans zu verraten. Hier jagt er nicht nur einen Mörder, sondern kämpft auch gegen die sozialen Missstände einer industrialisierten Großstadt.

Das wahre Highlight jedoch ist Mike Mignolas Artwork. Wer ihn durch Hellboy kennt, wird sofort die Vorboten seines unverkennbaren Stils erkennen: kantige Figuren, tiefe Schatten, eine fast gotische Atmosphäre. Gotham wird zum viktorianischen Alptraum, voller Nebel, Gassen und klaustrophobischer Bedrohung. Jeder Strich atmet Historie, aber auch Moderne.

Die Deluxe Edition beschränkt sich nicht auf den ursprünglichen Band. Mit Master of the Future wird die Geschichte fortgesetzt, diesmal mit einem Blick auf Fortschrittsglauben und technologische Hybris. Ergänzt wird die Sammlung durch Kurzgeschichten wie Gotham by Gaslight Case File und Beiträge aus Serien wie Legends of the Dark Knight oder Gotham Knights. Diese machen die Ausgabe nicht nur umfangreicher, sondern auch zu einem faszinierenden Zeitdokument: Man erkennt, wie das Elseworlds-Konzept über die Jahre verfeinert und erweitert wurde.

Die Aufmachung im großformatigen Hardcover hebt die Illustrationen besonders hervor. Plakativ, aber stilvoll – genau richtig für ein Werk, das inzwischen als einer der wichtigsten Batman-Klassiker abseits der Hauptreihe gilt. Für Sammler ist es eine Pflichtanschaffung, für Neueinsteiger ein idealer Einstieg in die Welt der alternativen Batman-Geschichten.

Fazit: Ein düsterer, atmosphärischer Meilenstein, der Batmans Mythos neu definierte und den Grundstein für zahlreiche Elseworlds-Experimente legte. Historisch bedeutsam, künstlerisch eindrucksvoll und in dieser Deluxe-Ausgabe so wertig präsentiert, wie es einem Klassiker gebührt.

Batman: Full Moon

Autor: Rodney Barnes
Zeichner: Stevan Subic
Seitenzahl: 152
Format: 17X26
20,00 €
Storys: Batman: Full Moon 1–4
ISBN: 9783741645785
Panini Verlags GmbH

Mit Batman: Full Moon betritt der Dunkle Ritter einmal mehr die Grenze zwischen Realität und Übernatürlichem. Rodney Barnes, gefeiert für die Vampir-Horrorserie Killadelphia, bringt eine Geschichte, die sich wie eine Mischung aus Gothic Novel und Hardboiled Detective Story liest. Statt menschlicher Verbrecher oder klassischer Superschurken trifft Batman hier auf eine Bedrohung, die noch urtümlicher ist: Werwölfe.

Die Idee, Batman mit übernatürlichen Kreaturen zu konfrontieren, ist nicht neu – schon in den 70er-Jahren kämpfte er gegen Vampire und Zombies –, doch selten wurde dies so konsequent umgesetzt wie hier. Barnes versteht es, den Horror nicht nur als Kulisse, sondern als integralen Bestandteil der Handlung einzusetzen. Gotham selbst wirkt wie eine Stadt im Fieber, die vom Fluch des Vollmondes heimgesucht wird. Dabei bleibt Batman trotz des übernatürlichen Settings der rationale Detektiv, der nach Ursachen sucht, wo andere sich in Mythen verlieren würden.

Besonders beeindruckend ist Stevan Subics Zeichnungskunst. Subic, der bereits mit The Riddler: Year One für Gänsehaut sorgte, arbeitet mit einer Bildsprache, die an Gemälde erinnert. Seine Panelstrukturen sind roh, düster, voller kratziger Linien und überlagerter Schatten. Die Werwölfe wirken bedrohlich-realistisch, beinahe animalisch, während Gotham in eine Atmosphäre aus Blutrot und Schwarz getaucht wird.

Der Band umfasst vier Ausgaben und liest sich wie ein in sich geschlossenes Horror-Epos. Dabei gelingt es Barnes, Batmans Wesen unversehrt zu bewahren: Auch wenn er sich monströsen Gegnern stellt, bleibt er der Mensch, der sich weigert, die Welt irrationaler Kräfte einfach hinzunehmen. Diese Spannung – zwischen Glauben und Wissen, Mythos und Logik – macht Full Moon so besonders.

Mit 152 Seiten ist die Geschichte umfangreich genug, um Atmosphäre aufzubauen, aber kompakt genug, um die Spannung ohne Längen zu halten. Preislich liegt der Band im oberen Mittelfeld, doch die künstlerische Umsetzung rechtfertigt die Investition.

Fazit: Batman: Full Moon ist kein typischer Batman-Comic, sondern eine Genre-Mischung aus Horror, Detektivgeschichte und Gothic-Drama. Er richtet sich an Leser, die bereit sind, Batman außerhalb seiner üblichen Schurken-Galerie zu erleben – düster, kompromisslos und atmosphärisch überwältigend. Für Fans von Horror-Comics ein Muss, für Batman-Puristen eine spannende Abwechslung.

Deadpool/Wolverine: Bd. 1

Autor: Benjamin Percy
Zeichner: Joshua Cassara
Seitenzahl: 80
Format: 17X26
€ 9,99
Storys: Deadpool/Wolverine (2025) 1-3
ISBN: 9783741644672
Panini Verlags GmbH

Benjamin Percy, der bereits mit seiner Arbeit an Wolverine und X-Force bewiesen hat, dass er den Tonfall grimmiger Mutanten-Storys perfekt trifft, führt in diesem Band zwei absolute Fanlieblinge zusammen. Wolverine, der stoische Kämpfer mit dem unzerstörbaren Skelett, trifft auf Deadpool, den unberechenbaren Söldner mit der großen Klappe. Schon die Ausgangslage verspricht Konflikt, schwarzhumorige Dialoge und exzessive Action – und genau das liefert Percy.

Die Story setzt Deadpool in klassischer Form als Chaosfaktor in Wolverines Leben ein, wobei die Tonalität sich gekonnt zwischen brutaler Ernsthaftigkeit und sarkastischer Brechung bewegt. Joshua Cassaras Artwork bringt das perfekt auf den Punkt: ultradetaillierte Actionpanels, düstere Schatten und dynamische Kampfszenen. Der 80-Seiten-Band ist zwar relativ kurz, punktet aber durch hohes Tempo und eine dichte Erzählweise.

Ein starker Auftakt, der besonders für Fans der kommenden Deadpool & Wolverine-Kinoumsetzung als Brücke interessant sein dürfte – aber auch eigenständig als wuchtiges Abenteuer funktioniert.

Batman Klassiker: Batmans größte Gegner

Autor: Bill Woolfolk, Bob Rozakis, Bill Finger
Zeichner: Jim Mooney, Charles Paris, George Roussos, Ray Burnley, Jack Burnley, Win Mortimer, Frank Springer, Bob Kane, Jerry Robinson, Jim Aparo
Seitenzahl: 64
Format: 25.5X35.5
29,00 €
Storys: Limited Collector's Edition 37
ISBN: 9783741645761
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Ein edler Prachtband im Überformat, der die großen Gegner Batmans in einer Auswahl klassischer Geschichten präsentiert. Schon die Aufmachung mit 25,5 x 35,5 cm lässt Sammlerherzen höherschlagen: Das Retro-Flair erinnert an die 70er-Jahre-Sammlungen und verleiht den abgedruckten Stories den gebührenden Raum.

Die enthaltenen Geschichten stammen von Legenden wie Bill Finger und Bob Kane, ergänzt durch spätere Künstler, die Batmans ikonische Schurken in Szene setzten. Hier begegnet man Joker, Pinguin, Riddler und Co. in frühen Auftritten, stilistisch zwischen Golden und Bronze Age angesiedelt.

Für moderne Leser mögen die Plots naiv wirken, doch gerade darin liegt der Charme: „Vintage, Retro, Stylish“ trifft es genau. Dieser Band ist weniger für Einsteiger als vielmehr für Sammler und Nostalgiker gedacht, die das klassische Comic-Erbe Batmans in bestmöglicher Form erleben wollen.

Batman'89: Echos

Autor: Sam Hamm
Zeichner: Joe Quinones
Seitenzahl: 144
Format: 17X26
19,00 €
Storys: Batman ‘89: Echoes 1–6
ISBN: 9783741640278
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Mit Batman ’89 wurde die Filmwelt von Tim Burtons Batman (1989) in Comicform fortgesetzt. Autor Sam Hamm, Drehbuchautor des Originals, und Zeichner Joe Quinones spinnen diese Welt nun mit Echoes weiter.

Die Miniserie knüpft direkt an die Geschehnisse an und entfaltet ein Gotham, das weiterhin von Burtons düsterer, expressionistischer Ästhetik geprägt ist. Quinones gelingt es, die ikonischen Designs – von Batmans Rüstung bis zu Gothams Architektur – detailgetreu einzufangen.

Inhaltlich thematisiert Echoes die Nachwirkungen von Jokers Terrorherrschaft und führt neue Gegenspieler ein, die nahtlos in Burtons Filmkosmos passen. Für Fans der Filme ist dies ein nostalgisches Wiedersehen mit vertrauten Gesichtern, das gleichzeitig neue Impulse setzt.

Ein unverzichtbares Stück Popkultur für alle, die sich schon einmal gewünscht haben, Burtons Batman-Saga wäre auf der Leinwand fortgesetzt worden.

Marvel Must-Have: Spider-Man/Doctor Octopus

Autor: Zeb Wells
Zeichner: Kaare Andrews
Seitenzahl: 136
Format: 17X26
25,00 €
Storys: Spider-Man/Doctor Octopus: Year One (2004) 1–5
ISBN: 9783741644634
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Diese Miniserie widmet sich einer der bedeutendsten Rivalitäten im Marvel-Universum: der zwischen Spider-Man und Doctor Octopus. Zeb Wells erzählt die Anfänge dieser Feindschaft neu und beleuchtet dabei besonders die tragische und zugleich erschreckende Figur von Otto Octavius.

Kaare Andrews liefert ein markantes Artwork, das zwischen realistischen Details und stilisierten Actionsequenzen changiert. Seine Panelgestaltung ist modern, teilweise experimentell, wodurch die Serie eine ganz eigene visuelle Identität erhält.

Die Stärke der Story liegt darin, dass sie Doc Ock nicht nur als Schurken, sondern als vielschichtigen Charakter zeigt – mit Ambitionen, Schwächen und einem tiefen Fall. Dadurch wird auch deutlich, warum er zu Spider-Mans größten Gegenspielern zählt.

Im Rahmen der „Marvel Must-Have“-Reihe ist dieser Band eine gelungene Ergänzung, die neue Leser mit einem abgeschlossenen, packenden Handlungsbogen abholt und erfahrenen Fans eine frische Perspektive auf eine klassische Rivalität bietet.

Gotham City - Das Erste Jahr Deluxe Edition

Autor: Tom King
Zeichner: Phil Hester
Seitenzahl: 208
Format: 18.3X27.7
39,00 €
ISBN: 9783741645808
Storys: Gotham City: Year One 1-6
Panini Verlags GmbH

Tom King erzählt in dieser abgeschlossenen Miniserie eine Geschichte, die Gotham vor den Zeiten Batmans erfahrbar macht. Im Zentrum steht ein Privatdetektiv, der in einen Fall um ein verschwundenes Kind hineingezogen wird. Was zunächst wie ein klassischer Kriminalfall wirkt, entwickelt sich schnell zu einer düsteren Chronik über Machtmissbrauch, soziale Ungleichheit und den moralischen Verfall einer Stadt. Die Figuren sind keine strahlenden Helden, sondern Menschen, die in einem Geflecht aus Korruption und Gewalt gefangen sind.
Phil Hesters kantige, reduktionistische Zeichnungen geben der Handlung eine rohe Direktheit. Sie erinnern an klassischen Noir-Stil, wirken dabei aber nicht nostalgisch, sondern hart und kompromisslos. Die schattenhafte Darstellung Gothams verstärkt den Eindruck, dass die Stadt schon lange vor Batman ein Ort des Verderbens war. Inhaltlich überzeugt die Serie durch ihren klaren Spannungsbogen und die dichte Atmosphäre, die weniger auf Superhelden-Eskapaden, sondern auf psychologische Dramatik setzt. King zeigt damit, dass die Wurzeln von Gotham tief in moralischem Zerfall und systematischer Gewalt liegen – eine bitter-realistische Sichtweise, die das heutige Gotham besser verständlich macht.

Spider-Man Classic Collection 3

Autor: Roy Thomas, Stan Lee
Zeichner: Gil Kane, John Buscema, John Romita Senior
125,00 €
Seitenzahl: 920
Format: 18.3X27.7
Bindung: Hardcover
ISBN: 9783741638695
Storys: Amazing Spider-Man (1963) 68–104
Panini Verlags GmbH

Die Ausgaben #68 bis #104 von The Amazing Spider-Man gehören zu den entscheidenden Kapiteln in der Entwicklung der Serie und markieren zugleich einen Wendepunkt in der amerikanischen Comicgeschichte. Zwischen 1968 und 1972 löste sich die Serie immer stärker von den eher episodischen Abenteuern der Anfangszeit und entwickelte sich zu einer fortlaufenden Erzählung, in der Figuren und Konflikte über Monate hinweg aufgebaut wurden. Geschrieben wurde der Großteil dieser Hefte noch von Stan Lee, während John Romita Sr. für die elegante, klare Bildsprache sorgte, die den Ton der Serie für eine ganze Generation prägen sollte.

Inhaltlich spiegeln diese Jahre den gesellschaftlichen Umbruch ihrer Zeit wider. Auf den College-Campus von Peter Parker wehen die Winde der Studentenproteste, soziale Spannungen und politische Konflikte dringen in den Comic ein. Zugleich bleibt das Superheldenrepertoire präsent: Gegner wie der Kingpin, der Lizard, Dr. Octopus oder neue Figuren wie der Prowler und Morbius sorgen für handfeste Action. Doch diese Konfrontationen sind nie bloß Schauwerte; sie spiegeln Peters innere Kämpfe wider, seine Zerrissenheit zwischen Pflicht, Schuld und dem Wunsch nach einem normalen Leben. Besonders die Jubiläumsausgabe #100 machte deutlich, wie groß die Last auf den Schultern dieses Helden inzwischen geworden war, als Peter sogar in Erwägung zieht, sein Doppelleben endgültig hinter sich zu lassen.

Eine besondere Rolle nimmt in dieser Phase die Beziehung zwischen Peter Parker und Gwen Stacy ein. Gwen ist mehr als nur die Freundin an seiner Seite; sie verkörpert für Peter die Möglichkeit eines stabilen, erfüllten Lebens jenseits von Masken und Gefahren. Ihre Darstellung durch John Romita Sr. – klassisch schön, selbstbewusst und doch verletzlich – prägte die Figur so stark, dass sie zur idealisierten Verkörperung von Peters privatem Glück wurde. Der Tod von Gwens Vater, Captain George Stacy, in Ausgabe #90, war daher ein erster tiefer Einschnitt. Captain Stacy stirbt inmitten eines Kampfes zwischen Spider-Man und Dr. Octopus, und obwohl Peter keine Schuld trifft, lastet der Vorfall schwer auf ihm. Dieser Moment nahm bereits das Thema vorweg, das wenige Jahre später in Gwens eigenem Tod seinen tragischen Höhepunkt finden sollte.

Die Jahre zwischen #68 und #104 sind also weniger durch einen einzelnen Schockmoment geprägt als vielmehr durch die langsame Verdichtung einer Tragödie. Stan Lee führte seine Figuren konsequent an den Rand des Verlusts, und der Tod von Captain Stacy war ein deutliches Signal, dass Spider-Man im Gegensatz zu vielen anderen Superhelden nicht in einer Welt lebte, in der am Ende alles wieder in den alten Zustand zurückkehrt. Der spätere Tod von Gwen Stacy in #121 konnte deshalb nur so verheerend wirken, weil die Hefte davor ihre Beziehung zu Peter aufgebaut und vertieft hatten. Für die Serie insgesamt bedeutete das einen endgültigen Abschied von den vergleichsweise unbeschwerten Jahren des Silver Age. Mit Gwen verschwand nicht nur eine Figur, sondern auch eine ganze Erzähltradition: die Vorstellung, dass die Heldenwelt trotz aller Gefahren letztlich ein geschützter Raum bleibt.

Auch zeichnerisch erreichte Spider-Man in dieser Phase eine Reife, die Romita Sr. zu verdanken ist. Er hatte den Stil von Steve Ditko weiterentwickelt, die Figuren menschlicher, eleganter und ausdrucksstärker gestaltet und damit eine Bildsprache geschaffen, die bis heute das visuelle Gedächtnis von Spider-Man bestimmt. Gerade in den intimen Momenten zwischen Peter und Gwen oder in der stillen Trauer nach dem Tod von Captain Stacy entfalten seine Bilder eine emotionale Kraft, die weit über die reine Superhelden-Action hinausgeht.

Rückblickend wirken die Ausgaben #68–104 wie das Vorspiel zu einer Zäsur. Sie zeigen Spider-Man in einer Phase, in der die Serie gleichzeitig gesellschaftlich relevanter, erzählerisch komplexer und emotional tiefgründiger wurde. Der spätere Tod von Gwen Stacy war ein Schock, der die Comicwelt veränderte, doch ohne die intensive Figurenentwicklung und die tragischen Vorboten dieser Jahre hätte er kaum die gleiche Wucht entfalten können. Diese Ausgaben markieren den Übergang vom Silver Age ins Bronze Age – von der jugendlichen Abenteuerlust hin zu einer Welt, in der Tragik und Verlust unausweichlich geworden sind.

Ein Meilenstein in der Geschichte von Spider-Man, der bis heute nachhallt.

Absolute Superman 1 (mit 4 DC-Trading Cards)

Autor: Jason Aaron
Zeichner: Rafa Sandoval
Seitenzahl: 96
Format: 17X26
9,99 €
ISBN: 9783741645310
Storys: Absolute Superman 1-3
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Jason Aaron widmet sich in dieser dreiteiligen Miniserie der Frage, was Superman wirklich zu einer einzigartigen Figur im Superheldenkosmos macht. Statt den bekannten Kampf „Gut gegen Böse“ zu wiederholen, rückt er den Menschen hinter dem Kostüm in den Mittelpunkt. Die Geschichte beleuchtet Clarks Rolle als moralischer Anker einer Welt, die ständig ins Chaos zu kippen droht, und konfrontiert ihn mit der Bürde seiner Verantwortung. Inhaltlich führt die Handlung durch mehrere Konflikte, in denen nicht nur physische Stärke, sondern vor allem Empathie und Prinzipientreue gefordert sind. Dabei geht es um die Wahl zwischen schneller, kompromissloser Gewalt und dem längeren, beschwerlichen Weg des Verständnisses.

Rafa Sandoval unterstützt Aarons Ansatz mit detailreichen, dynamischen Zeichnungen, die sowohl die gigantischen Schlachten als auch die stillen Dialogszenen überzeugend tragen. Besonders eindrucksvoll gelingt es ihm, den Kontrast zwischen der majestätischen Erscheinung Supermans und seiner Verwundbarkeit als Mensch einzufangen. Die Serie funktioniert deshalb nicht nur als Actioncomic, sondern auch als Charakterstudie, die den Helden modernisiert, ohne ihn seiner klassischen Werte zu berauben

Alien: Schwarz, Weiss & Blut

Alien: Schwarz, Weiss & Blut
Autor: Collin Kelly, U. A.
Zeichner: Michael Dowling, u. a.
Seitenzahl: 136
Format: 23.4X33
€ 29,00
ISBN: 9783741643408
Storys: Alien: Black, White and Blood 1-4
Panini Verlags GmbH


Diese Anthologie im übergroßen Format bringt das Alien-Universum auf eine neue Ebene – stilistisch und erzählerisch. Vier Geschichten in Schwarz, Weiß und signalrotem Akzent zeigen die tödlichste Kreatur der Science-Fiction in unterschiedlichsten Szenerien: auf Raumstationen, in Wüstenkolonien, in Labors und dunklen Schächten.

Die Autoren – darunter Collin Kelly und viele andere – variieren die Erzählansätze. Mal liegt der Fokus auf blankem Überlebenskampf, mal auf ethischen Fragen, mal auf der Faszination für das Fremde. Der rote Akzent dient als Stilmittel für Blut, Warnlichter, Gefahr – pointiert und intensiv.

Michael Dowlings Artwork, wie auch das der anderen Künstler, lebt vom Kontrast. Ohne Farbe werden Schatten, Texturen und Licht zum Hauptakteur. Die Xenomorphs wirken dadurch bedrohlicher, fast archaisch.

Fazit: Diese Sammlung ist ein visuelles und erzählerisches Experiment, das funktioniert. Für Fans des Franchise ebenso reizvoll wie für Comic-Liebhaber, die grafisch reduzierte, aber stilistisch ausgereifte Comics suchen. Kein Kanon-Beitrag, aber ein künstlerisch eigenständiges Statement zum Mythos Alien.

Moon Knight - Die Faust des Khonshu 1

Moon Knight - Die Faust des Khonshu 1
Autor: Jed Mackay
Zeichner: Devmalya Pramanik, Alessandro Cappuccio
Seitenzahl: 136
Format: 17X26
18,00 €
ISBN: 9783741644542
Storys: Moon Knight: Fist of Khonshu (2024) 0–5
Panini Verlags GmbH

Mit dieser Reihe legt Jed MacKay den Fokus auf die komplizierte Beziehung zwischen Moon Knight und der Gottheit Khonshu. Inhaltlich bewegt sich die Serie zwischen rasantem Straßenkampf in New York und düsteren, fast halluzinatorischen Visionen, in denen Moon Knight seiner Rolle als „Faust eines Gottes“ kaum entkommt. Schon in der Nullnummer wird klar, dass der Held nicht nur mit seinen Gegnern, sondern auch mit seinen inneren Stimmen ringt. Immer wieder werden Fragen nach Glauben, Identität und Selbstaufgabe gestellt – ein Kernaspekt der Figur, der hier in neuer Intensität auflebt.
Die Künstler Devmalya Pramanik und Alessandro Cappuccio schaffen es, diese Dualität grafisch umzusetzen: Die Szenen im urbanen Umfeld sind kantig, roh und voller Schatten, während die übernatürlichen Sequenzen von einer fast traumartigen, surrealen Atmosphäre geprägt sind. Besonders markant ist der Umgang mit Weiß- und Grautönen, die die Unruhe und den Zwiespalt des Protagonisten spiegeln. Inhaltlich bleibt die Serie spannend, weil sie weniger die klassische Heldenreise bietet, sondern vielmehr eine Abwärtsspirale, in der sich Realität und Glaube gefährlich vermischen.

Conan der Barbar 5

Autor: Jim Zub
Zeichner: Danica Brine, Doug Braithwaite
Seitenzahl: 104
Format: 17X26
14,00 €
ISBN: 9783741643545
Storys: Conan the Barbarian (2023) 17–20
Panini Verlags GmbH

Jim Zub beweist mit diesen Kapiteln einmal mehr, wie man den klassischen Conan-Stoff zeitgemäß und dennoch pulp-getreu umsetzen kann. Die Handlung ist geprägt von gefährlichen Reisen, brutalen Kämpfen und Begegnungen mit übernatürlichen Mächten. Conan wird hier nicht verklärt, sondern als Barbar gezeichnet, der durch Mut, Instinkt und rohe Kraft überlebt. Die Episoden spannen den Bogen von blutigen Schlachten bis hin zu düsteren Intrigen, in denen Conan zwischen Loyalität und Selbstbehauptung wählen muss.

Visuell bieten Danica Brine und Doug Braithwaite eine reizvolle Abwechslung: Brines Zeichnungen sind dynamisch, roh und von starker Bewegungsenergie geprägt, während Braithwaite für epische Breite, Detailfülle und eine gewisse Monumentalität sorgt. Gerade in den Kampfszenen wirkt der Wechsel fast wie eine visuelle Erzählweise zweier Stimmen, die zusammen ein kraftvolles Ganzes ergeben. Inhaltlich greifen die Hefte klassische Motive des Sword-and-Sorcery-Genres auf, erweitern sie aber durch einen moderneren Erzählfluss. Conan bleibt so der wilde Abenteurer, den man kennt, wirkt jedoch zugleich lebendiger und greifbarer als in manch älteren Inkarnationen.

Der reifste Conan seit „The Savage Sword of Conan“

Wonder Woman 3 (mit 4 DC-Sammelkarten)

Autor: Tom King
Zeichner: Bruno Redondo, Daniel Sampere, Khary Randolph
Seitenzahl: 176
Format: 17X26
24,00 €
ISBN: 9783741645433
Storys: Wonder Woman (2023) 14–19
Panini Verlags GmbH

In diesen Kapiteln zeigt Tom King Diana in einem Umfeld, das sie mehr herausfordert als jeder mythologische Gegner: die moderne Politik. Wonder Woman steht nicht nur als Kriegerin im Mittelpunkt, sondern auch als Symbolfigur, die von einer Gesellschaft hinterfragt, vereinnahmt oder gar bekämpft wird. Inhaltlich geht es um Verschwörungen, Machtspiele und die Frage, wie jemand, der für Wahrheit und Gerechtigkeit steht, in einer Welt voller Misstrauen bestehen kann. Dabei werden Konflikte nicht nur mit dem Schwert ausgetragen, sondern auch auf ideologischer Ebene.

Die visuelle Umsetzung durch Bruno Redondo, Daniel Sampere und Khary Randolph besticht durch Abwechslung. Redondo legt viel Wert auf klare Linien und emotionale Nuancen, Sampere auf epische, detailreiche Panoramen, während Randolph eine moderne, fast urbane Bildsprache hineinbringt. Dadurch entsteht ein facettenreiches Gesamtbild, das Dianas Vielseitigkeit widerspiegelt: Kriegerin, Symbol, Frau. Die Serie bietet damit nicht nur spektakuläre Action, sondern auch eine Reflexion darüber, was es bedeutet, eine moralische Instanz in einer von Zwietracht geprägten Gesellschaft zu sein.

Superman: The World

Superman: The World
Autor: Flix, U. A.
Zeichner: Flix, u. a.
Seitenzahl: 192
Format: 17X26
€ 20,00
ISBN: 9783741642975
Panini Verlags GmbH

Superman ist ein globales Symbol – und genau das nimmt sich dieser Sammelband zum Thema. „Superman: The World“ bringt den ikonischen Helden dorthin, wo man ihn bisher nur selten gesehen hat: in den Alltag und die Kultur verschiedenster Länder. Die Anthologie vereint Beiträge internationaler Kreativteams, die sich der Figur auf ganz eigene Weise nähern. Mal steht Superman als Mythos im Mittelpunkt, mal als Fremdkörper, mal als Hoffnungsträger oder moralischer Prüfstein.

Herausragend ist die Geschichte aus Deutschland von Flix, der Superman in ein Berliner Mietshaus der Gegenwart einziehen lässt – irgendwo zwischen Humor, Melancholie und politischer Allegorie. Andere Episoden zeigen den Helden in Südamerika, Afrika oder Osteuropa. Die Erzählstile wechseln dabei von klar strukturierter Superheldenstory über märchenhafte Parabeln bis zu introspektiven Charakterstudien.

Die visuelle Vielfalt ist enorm: Während einige Zeichner auf klassische Konturen und Dynamik setzen, wagen andere radikale stilistische Brüche. Diese Bandbreite ist Stärke und Schwäche zugleich – nicht jede Geschichte zündet gleich stark. Doch gerade das macht den Reiz der Anthologie aus: Sie öffnet den Blick auf Superman als Idee, nicht nur als Figur.

Fazit: Eine inspirierende Sammlung, die Mut zur Vielstimmigkeit beweist und den Mythos Superman in die Gegenwart überführt. Kein typischer Superheldenband, sondern eine weltweite Reflexion über Hoffnung, Verantwortung und Identität. Für Sammler, Kenner und Neuentdecker gleichermaßen reizvoll.

Absolute Batman 1

Autor: Scott Snyder
Zeichner: Nick Dragotta
Seitenzahl: 104
Format: 17X26
€ 9,99
ISBN: 9783741645297
Storys: Absolute Batman 1-3
Panini Verlags GmbH

„Absolute Batman 1“ ist kein opulentes Prestigeprojekt, sondern ein kompakter Band mit konzentrierter Wirkung. Die enthaltenen drei Geschichten zeigen Batman in verschiedenen Konfrontationen – mit dem Verbrechen, mit der eigenen Psyche und mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen. Autor Scott Snyder, bekannt für seine Arbeit an „Batman – Der Rat der Eulen“, reduziert hier seine Erzählweise, ohne dabei an Tiefe zu verlieren.

Erzählt wird in einem direkten, atmosphärisch dichten Stil. Die Fälle sind schnell erzählt, aber keinesfalls simpel gestrickt. Im Zentrum steht eine stark aufgeladene Stimmung, die Gotham als brütend dunklen, moralisch verfallenen Ort porträtiert. Die Zeichnungen von Nick Dragotta passen dazu: kantig, fast rau, mit starkem Kontrast und klarer Linienführung.

Es geht weniger um Actionspektakel als um psychologische Spannung. Batman ist hier nicht der unbesiegbare Held, sondern ein Getriebener, gezeichnet von Zweifeln und dem ewigen Kampf gegen das Unvermeidliche. Die Struktur der Geschichten folgt klassischen Mustern, aber durch Snyders präzises Erzählen erhalten selbst kleinere Konfrontationen narrative Schärfe.



Fazit: Wer Batman in seiner düsteren Essenz erleben will, bekommt hier eine hervorragende Momentaufnahme. Kein aufwendiges Epos, aber ein intensiver Blick in die Schattenwelt eines der komplexesten Heldenfiguren des Genres. Für Neuleser ein zugänglicher Einstieg, für Fans eine willkommene Vertiefung.

Superman (Vintage Edition)

Autor: Dennis O'Neil, E. Nelson Bridwell
Zeichner: Murphy Anderson, Curt Swan
Seitenzahl: 32
Format: 17X26
Bindung: Klammerheftung
€ 6,99
Storys: Superman 233
Panini Verlags GmbH

Diese schmal gehaltene Vintage-Ausgabe bringt eine der bedeutendsten Ausgaben der Superman-Historie zurück auf den Markt: Superman #233 markierte Anfang der 1970er einen kreativen Neustart. Die Geschichte zeigt, wie der Held symbolisch entkleidet wird – nicht von seinem Kostüm, sondern von seinem Allmacht-Status. Kryptonit wird wirkungslos, Superman wird sterblicher, greifbarer, verwundbarer.

Dennis O’Neil als Autor und Curt Swan mit Murphy Anderson als Zeichnerteam prägten diese Ära. Die Panels sind klar strukturiert, mit eleganter Linienführung und erzählerischer Disziplin. Emotion wird über Mimik und Körpersprache transportiert, nicht über übertriebene Effekte. Die Story selbst reflektiert die gesellschaftlichen Umbrüche ihrer Zeit – idealistische Kräfte, technologische Euphorie und der Wunsch, moralische Klarheit in einer komplexer werdenden Welt zu bewahren.
Die Heftbindung unterstreicht den nostalgischen Charakter, ist aber zugleich ein Statement: Das hier ist keine Sammlung, sondern ein Artefakt aus der Frühzeit moderner Comics.
Fazit: Für Sammler und Liebhaber klassischer Superheldenliteratur eine lohnende Ausgabe. Die Geschichte wirkt trotz ihres Alters modern und relevant. Ein Stück Comicgeschichte, reduziert auf das Wesentliche – und gerade deshalb so wirkungsvoll.

Fantastic Four (Vintage Edition)

Autor: Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby
Seitenzahl: 32
Format: 17X26
€ 6,99
Storys: Fantastic Four (1961) 3
Panini Verlags GmbH

Mit dieser dritten Ausgabe der ursprünglichen Fantastic Four-Serie beginnt das Marvel-Universum sichtbar Form anzunehmen. Hier treten zum ersten Mal Kostüme, das Baxter Building und ein stärkeres Teamgefühl in Erscheinung. Stan Lees Textlastigkeit und Jack Kirbys überschäumender Erzählstil verbinden sich zu einem kompakten, energiegeladenen Abenteuer.
Der Plot ist simpel: Die Helden begegnen dem sogenannten „Miracle Man“ – ein klassischer Illusionist-Schurke. Aber unter der Oberfläche schimmert bereits jene emotionale Dynamik, die das Marvel-Prinzip begründete: Helden mit Schwächen, Konflikte innerhalb des Teams, und das ständige Ringen zwischen Verantwortung und Privatleben.

Kirbys Panels sind ein Ausbruch purer Energie, jedes Bild ist Bewegung, jede Figur Ausdruck. Man spürt den revolutionären Anspruch, Superhelden aus dem Steifen der Goldenen Ära zu befreien.

Fazit: Diese Heftausgabe ist mehr als ein Nostalgieprodukt – sie ist ein Fenster in die Geburt des modernen Comics. Trotz ihrer Schlichtheit beeindruckt die kreative Wucht. Für Kenner ein Pflichtstück, für Neulinge ein faszinierender Einstieg in die Anfänge der Marvel-Dynamik.

Marvel Must-Have: Fantastic Four - Galactus

Autor: John Byrne, Stan Lee
Zeichner: Jack Kirby, John Buscema, John Byrne
Seitenzahl: 240
Format: 17X26
€ 39,00
ISBN: 9783741643392
Storys: Fantastic Four (1961) 48–50, 120–123 & 242–244
Panini Verlags GmbH

Diese umfassende Sammlung vereint drei große Storybögen, in denen Galactus – der kosmische Weltenverschlinger – eine zentrale Rolle spielt. Der Band ist damit nicht nur eine Erzählung über die Fantastic Four, sondern ein Blick auf Marvels Umgang mit dem Göttlichen, mit Macht, Maßstab und Moral.

Die erste Trilogie (Heft 48–50) stammt aus der Feder von Stan Lee und Jack Kirby und gilt als Meilenstein des Mediums. Hier tritt Galactus zum ersten Mal auf, begleitet vom geheimnisvollen Silver Surfer. Das Weltbild der Helden wird erschüttert: Sie sehen sich nicht einem Superschurken, sondern einer gottgleichen Existenz gegenüber. Diese frühen Kapitel sind erzählerisch dicht, stilistisch expressiv, fast schon mythisch.

Die späteren Geschichten (120–123 & 242–244), gezeichnet von John Buscema und John Byrne, vertiefen die psychologische Komponente. Byrne, auch als Autor tätig, entwickelt Galactus weiter: Nicht als böswillige Macht, sondern als notwendige Naturgewalt. Die Fantastic Four treten ihm nicht nur mit Kraft, sondern mit ethischer Verantwortung entgegen.

Die Vielfalt der Zeichenstile von Kirby, Buscema und Byrne macht den Band zu einer visuellen Zeitreise durch die Evolution der Marvel-Ästhetik.

Fazit: Ein essentielles Werk für Fans kosmischer Comics. Die Erzählungen verbinden Action mit ethischen Fragen und entfalten einen epischen Maßstab, wie ihn nur wenige Comics erreichen. Die hochwertige Ausstattung und thematische Tiefe machen den Band zu einem der stärksten Einträge der Marvel-Must-Have-Reihe.

Marvel Must-Have: Fantastic Four - Unfassbar

Autor: Mark Waid
Zeichner: Mike Wieringo
Seitenzahl: 200
Format: 17X26
€ 29,00
ISBN: 9783741643453
Storys: Fantastic Four (1998) 67–70, 500–502
Panini Verlags GmbH

In „Unfassbar“ geht es weniger um das Kosmische als um das Persönliche. Mark Waid und Mike Wieringo verpassen den Fantastic Four eine Frischzellenkur, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Der Fokus liegt auf Familienstruktur, Emotionalität und Identität – mit einer Story, die gleichermaßen unterhält wie überrascht.

Wissenschaftlerin Valeria, Tochter von Reed Richards und Sue Storm, gerät durch eine magische Bedrohung in Gefahr. Doctor Doom tritt nicht als technokratischer Herrscher, sondern als schwarzmagischer Albtraum auf. Waid verwebt geschickt klassische Elemente mit dunkler Mystik. Das Herzstück bleibt jedoch die Beziehung zwischen Reed und seiner Familie.

Mike Wieringos klare, expressive Zeichnungen fangen sowohl Action als auch Emotion wunderbar ein. Seine Figuren wirken leicht karikiert, aber nie lächerlich – genau die richtige Balance für die fantastische Familie.

Fazit: „Unfassbar“ ist keine bloße Actiongeschichte, sondern ein tiefgreifendes Drama mit übernatürlicher Fassade. Ein moderner Klassiker, der zeigt, wie zeitgemäß und lebendig die Fantastic Four im 21. Jahrhundert sein können. Ein Must-Have für Fans und Neuleser gleichermaßen.

Dc Must-Have: All-Star Superman

Autor: Grant Morrison
Zeichner: Frank Quitely
Seitenzahl: 312
Format: 17X26
€ 39,00
ISBN: 9783741645365
Storys: All-Star Superman 1-12
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Ein Denkmal in zwölf Kapiteln. Grant Morrison und Frank Quitely erschaffen mit „All-Star Superman“ eine der bedeutendsten Superman-Geschichten aller Zeiten. Der Band steht außerhalb der Kontinuität und behandelt das letzte Jahr im Leben des Helden – eine Art moderner Mythos, durchdrungen von Hoffnung, Tragik und Transzendenz.

Morrison lässt den klassischen Superman in neuer Sprache erstrahlen: poetisch, archetypisch, fast religiös überhöht. Jede Episode ist ein Gleichnis, jeder Konflikt ein Spiegel menschlicher Erfahrung. Der Tod von Jonathan Kent, Lois’ Zweifel, Lex Luthors Narzissmus – all das sind mehr als Storyelemente, sie sind Symbole im Superman-Kosmos.

Quitelys Zeichnungen sind gleichzeitig zurückgenommen und intensiv: klare Linien, große Figuren, oft in Momenten der Stille. Der ikonische Held wirkt hier verletzlicher, menschlicher, aber zugleich überzeitlich. Farben und Layouts sind minimalistisch, fast schon meditativ.

Fazit: „All-Star Superman“ ist keine Superheldengeschichte im klassischen Sinn, sondern ein modernes Epos über Menschlichkeit und Erlösung. Für viele der definitive Superman. Wer nur einen Band des Helden lesen will – dieser ist es.

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