Buck Danny Gesamtausgabe

Buck Danny Gesamtausgabe 1: 1946-1948

Text: Jean-Michel Charlier, Georges Troisfontaines
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 180 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-380-4
SALLECK PUBLICATIONS

Das erste Buch der Gesamtausgabe, im Original veröffentlicht vom Dupuis Verlag, umfasst die ersten Abenteuer von Buck Danny, die ursprünglich zwischen 1946 und 1948 erschienen sind. Geschaffen von Georges Troisfontaines, Jean-Michel Charlier und Victor Hubinon.

Enthaltene Geschichten:
„Schlacht in der Korallensee“ – Originaltitel: Les Japs attaquent
„Das Wunder von Midway“ – Originaltitel: Le Mystère de Midway

Veröffentlicht 1947–1948 im Journal de Spirou.

Mit diesem ersten Band der Gesamtausgabe erleben wir die Geburt eines Klassikers der frankobelgischen Abenteuercomics. "Schlacht in der Korallensee" und "Das Wunder von Midway" sind zweifellos noch stark von der Zeit geprägt, in der sie entstanden sind: der Zweite Weltkrieg war kaum beendet, das Trauma der Kämpfe gegen Japan noch frisch. Entsprechend liest sich das Werk heute wie ein historisches Dokument, das nicht nur von patriotischem Überschwang, sondern auch von einem jugendlichen Glauben an Technik und Heldentum durchdrungen ist.

Georges Troisfontaines, Initiator des Projekts, bleibt als Autor im Hintergrund – seine Ideen sind vor allem Grundlage –, während Jean-Michel Charlier bereits beginnt, jene Mischung aus technischem Realismus und Abenteuerspannung zu entwickeln, die später sein Markenzeichen wird. Die Handlung ist einfach gestrickt, geradlinig und manchmal vorhersehbar, aber sie trägt bereits den Keim des späteren Erfolgs in sich: die Sympathie für die Helden, der Sinn für Rhythmus und dramatische Höhepunkte.

Victor Hubinon, damals noch am Anfang seiner Karriere, zeigt in diesen ersten Episoden einen rohen, aber kraftvollen Stil. Seine Flugzeugszenen, die Schiffe und Schlachten sind eindrucksvoll in Szene gesetzt, wenn auch die Charaktere zu Beginn noch etwas steif wirken. Trotzdem spürt man bereits sein Talent für Dynamik und seine Leidenschaft für technische Details, die später legendär werden sollten.

Bemerkenswert ist, wie der Band trotz seines Alters eine echte Lesefreude bietet. Die naiv anmutende Sicht auf den Krieg wird durch die Energie der Erzählung und die Begeisterung der Macher wettgemacht. Es ist faszinierend, wie authentisch die Atmosphäre des Pazifikkriegs eingefangen wird, auch wenn einige Darstellungen aus heutiger Sicht klischeehaft erscheinen.

Insgesamt bietet dieser erste Band einen spannenden Einblick in die Anfänge einer der langlebigsten Serien Europas. Wer Buck Dannys spätere Abenteuer liebt, wird hier die Ursprünge erkennen – und wer neu einsteigt, erlebt zwei klassische Kriegsgeschichten, die den Spirit der Nachkriegszeit atmen.

Buck Danny Gesamtausgabe 2: 1948-1950

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 272 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-381-1
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

3 Die Söhne des Himmels - La revanche des fils du ciel (1948–1949)
4 Die fliegenden Tiger - Les tigres volants (1949–1950)
5 In den Klauen des schwarzen Drachen - Dans les griffes du dragon noir (1950)
6 Gefangen in Birma - Attaque en Birmanie (1950–1951)

Die Söhne des Himmels
Buck Danny, Sonny Tuckson und Jerry Tumbler geraten nach dem Zweiten Weltkrieg in einen neuen Konflikt mit versprengten japanischen Kriegern, die sich weigern, die Niederlage anzuerkennen. Charlier nutzt die Thematik, um den Übergang von einer weltumspannenden Konfrontation in die gefährlichen Nachwehen des Krieges zu erzählen. Die Geschichte strotzt vor exotischen Schauplätzen: chinesische Dschungel, japanische Inselstützpunkte und geheime Flugbasen. Hubinon illustriert die Flugzeugkämpfe und exotischen Kulissen erstmals in einem Stil, der später typisch für die Serie wird: technisch präzise, atmosphärisch dicht und filmisch inszeniert.

Die fliegenden Tiger
Diese Geschichte schlägt eine direkte Brücke zur realen Historie: Die Fliegenden Tiger waren eine tatsächliche amerikanische Söldnereinheit in China. Buck und seine Freunde treten als Nachfolger dieser Gruppe gegen Schmuggler und Kriegsherren an. Die Luftschlachten sind noch spektakulärer inszeniert als zuvor; die Handlung mischt klassische Abenteuerromantik mit einem Hauch von politischem Kommentar über das zerfallende China. Besonders beeindruckend ist die Darstellung des kulturellen Zusammenpralls zwischen Ost und West.

In den Klauen des schwarzen Drachen
Hier wird erstmals ein größerer Gegner aufgebaut, der nicht an eine Nation, sondern an ein Syndikat gebunden ist: der „Schwarze Drache“, eine Mischung aus japanischem Extremnationalismus und organisiertem Verbrechen. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch, die Schurkencharaktere sind glaubwürdig und charismatisch. Das Abenteuer ist deutlich düsterer als frühere Geschichten.

Gefangen in Birma
Ein Höhepunkt an Dramatik: Nach dem Abschuss ihres Flugzeugs müssen Buck und seine Kameraden im Dschungel von Burma ums Überleben kämpfen. Die klassische Survival-Story ist geprägt von bedrückender Atmosphäre, Verrat und einer packenden Flucht aus Feindesland. Hubinons Landschaftsdarstellungen erreichen hier eine neue Qualität: feuchte Dschungel, schlammige Flüsse und schwüle Hitze werden fast spürbar.

Victor Hubinons Zeichnungen gewinnen an Detailtreue, besonders bei den Darstellungen der Flugzeuge, während Charlier seine Storys zunehmend komplexer aufbaut. Der historische Hintergrund – die noch frische Erinnerung an den Pazifikkrieg – verleiht den Abenteuern Authentizität. Besonders beeindruckend ist der differenzierte Blick auf die asiatische Kultur, der für die damalige Zeit keineswegs selbstverständlich war.

Das Bonusmaterial der Ausgabe umfasst informative Hintergrundartikel, die die Entstehung der Geschichten beleuchten, sowie zahlreiche Abbildungen von Originalseiten und Skizzen. Die hochwertige Aufmachung im Hardcover-Format und die sorgfältige Farbrestauration machen diesen Band zu einem Muss für Sammler.

Fazit Band 2:
Mit diesen vier Geschichten wird aus Buck Danny eine Serie, die nicht nur Luftkämpfe, sondern auch dramatische Abenteuer und globale Konflikte reflektiert. Das historische Bonusmaterial illustriert eindrucksvoll die Wurzeln der Serie im Geist der unmittelbaren Nachkriegszeit.

Buck Danny Gesamtausgabe 3: 1950-1952

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 240 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-382-8
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:
7 Schmuggler am Roten Meer Les trafiquants de la mer Rouge (1951)
8 Piraten der Wüste - Les pirates du désert (1951–1952)
9 Jagd auf die Erdölgangster - Les gangsters du pétrole (1952)
10 Testpiloten - Pilotes d'essai (1952–1953)

Schmuggler am Roten Meer
Buck Danny wird auf eine Mission entsandt, um Waffenschmugglern das Handwerk zu legen, die mit ehemaligen Kriegswaffen illegale Geschäfte betreiben. Charlier erweitert die Welt der Serie: Politische Korruption, die Auswirkungen des Waffenhandels und die fragile Sicherheitslage nach 1945 sind zentrale Themen. Erstmals wird eine moralische Grauzone skizziert, die bis dahin unbekannt war.

Piraten der Wüste
Eine direkte Fortsetzung: Nun geraten die Helden mitten in eine Auseinandersetzung um wertvolle Schmuggelrouten in Nordafrika. Hier verschmelzen klassische Abenteuererzählungen (Stichwort: „Flugzeuge über der Wüste“) mit modernem politischem Kontext. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der Spannung durch Sabotageakte und gezielte Angriffe auf die Infrastruktur.

Jagd auf die Erdölgangster

Das Erdöl als neue, strategische Ressource wird zur treibenden Kraft der Handlung. Ölkonzerne, korrupte Politiker und kriminelle Banden konkurrieren in einer Region voller Instabilität. Charlier erzählt beinahe prophetisch über die zukünftige Bedeutung dieser Energiequelle, während Hubinon die arabischen Städte, Basare und Wüstenoasen detailgetreu zum Leben erweckt.

Testpiloten
Buck kehrt in die USA zurück und tritt als Testflieger neuer experimenteller Jets an. Diese Geschichte bricht radikal mit den bisherigen Mustern: Statt Abenteuer in exotischen Ländern steht nun der technologische Fortschritt im Mittelpunkt. Die realistischen Darstellungen neuartiger Jets wie der F-86 Sabre und X-1-Modelle machen Testpiloten zu einem faszinierenden Dokument der frühen Jet-Ära.

Jean-Michel Charlier beweist sein Talent, politische und wirtschaftliche Themen in packende Abenteuergeschichten zu verwandeln. Victor Hubinon perfektioniert seinen realistischen Zeichenstil weiter und begeistert besonders in den Luftkampfszenen. Die Serie entwickelt sich inhaltlich weiter, indem sie nicht nur militärische Abenteuer, sondern auch technische Innovationen wie die Erprobung neuer Flugzeugtypen thematisiert.

Das Bonusmaterial liefert wertvolle Einblicke in die politische Lage der frühen 1950er Jahre und zeigt, wie sehr sich die Serie an den aktuellen Ereignissen orientierte. Die aufwendig restaurierte Farbgebung und die klare Präsentation der Originalseiten machen diese Ausgabe besonders attraktiv.

Fazit Band 3:
Die Serie emanzipiert sich hier endgültig vom reinen Kriegscomic. Charlier beginnt, aktuelle politische und technologische Entwicklungen intelligent in fesselnde Plots zu verweben.

Buck Danny Gesamtausgabe 4: 1952-1954

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 240 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-413-9
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

11 Angriff aus dem Nichts - Ciel de Corée (1953)
12 Die Killer-Maschinen - Avions sans pilotes (1953–1954)
13 Flugzeugträger Valley Forge - Un avion n'est pas rentré (1954)
14 Die verlorene Patrouille - Patrouille à l'aube (1954–1955)

Angriff aus dem Nichts
Buck Danny wird als Marineflieger in den Koreakrieg geschickt. Die Darstellung der brutalen Kämpfe über Korea ist bemerkenswert nuanciert: Charlier spart nicht mit den Schrecken des Krieges, zeigt aber auch den Zusammenhalt unter Kameraden. Besonders bemerkenswert ist die realistische Darstellung von Flugzeugträgeroperationen.

Die Killer-Maschinen
Hier wird eine erste Science-Fiction-Note eingeführt: ferngesteuerte Kampfflugzeuge bedrohen das Gleichgewicht der Kräfte. Obwohl die Technik futuristisch anmutet, basiert vieles auf realen Entwicklungen der 1950er Jahre (etwa die frühen Experimente mit Drohnen). Die ethische Dimension des Krieges – Maschinen töten Menschen – wird geschickt angesprochen.

Flugzeugträger Valley Forge
Ein eher ruhiges Abenteuer, in dem ein Routineeinsatz zu einem Drama wird, als ein Testpilot verschwindet. Die Spannung entsteht weniger durch äußere Action als durch die psychologische Belastung für Buck und seine Crew.

Die verlorene Patrouille
Das Drama steigert sich: Eine ganze Flugstaffel verschwindet unter mysteriösen Umständen. Diese Geschichte ist atmosphärisch dicht, fast schon ein Thriller, und unterscheidet sich stilistisch deutlich von den klassischen Kriegsabenteuern.

Charlier nutzt die Kulisse des Koreakonflikts geschickt, um politische Zwischentöne einzuflechten, während Hubinon die neuen Jetmaschinen meisterhaft in Szene setzt. Besonders „Die Killer-Maschinen“ beeindruckt durch seine düstere Atmosphäre und die Darstellung autonomer Flugzeuge – ein damals noch visionäres Thema.

Das Bonusmaterial rundet die Ausgabe mit Hintergrundartikeln zur Entwicklung der Militärluftfahrt und zahlreichen Skizzen und Vorstudien ab. Salleck Publications gelingt es erneut, eine sorgfältige und ästhetisch ansprechende Edition vorzulegen.

Fazit Band 4:
Buck Danny wird hier endgültig zu einer komplexen Figur, deren Abenteuer neben heldenhaften Taten auch Schuld, Zweifel und schwere Verluste thematisieren.

Buck Danny Gesamtausgabe 5 (1954-1956)

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 208 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-428-3
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

15 SOS am Nordpol - NC-22654 ne répond plus (1955)
16 Geheimbasis Zero - Menace au nord (1955–1956)
17 Buck Danny gegen Lady X - Buck Danny contre Lady X (1956)

Bonus:
Duell am Himmel
Der Sonderauftrag
Ein Prototyp verschwindet



SOS am Nordpol
Eine dramatische Notlandung am eisigen Polarkreis führt zu einer nervenaufreibenden Rettungsmission. Die Darstellung des Überlebenskampfes unter Extrembedingungen ist exzellent inszeniert und erinnert an große Abenteuerliteratur.

Geheimbasis Zero
Ein Militärgeheimprojekt gerät in Gefahr. Die Geschichte verwebt Elemente von Spionage, Wettrüsten und politischen Intrigen zu einem nervenaufreibenden Plot.

Buck Danny gegen Lady X
Ein Meilenstein: Lady X wird eingeführt – eine faszinierende, vielschichtige Antagonistin. Ihre Eleganz, Intelligenz und Skrupellosigkeit machen sie zu einer der besten Gegenspielerfiguren im frankobelgischen Comic überhaupt. Ihre persönliche Feindschaft mit Buck sorgt für eine neue emotionale Tiefe.

Charliers Drehbücher gewinnen an Tiefe: Intrigen, geheime Operationen und die Einführung von Lady X als charismatischer Gegenspielerin bereichern das Figurenensemble. Hubinons Illustrationen werden dynamischer und detailreicher – besonders die eisigen Landschaften des Nordpols setzen neue Maßstäbe.

Erwähnenswert ist das reichhaltige Bonusmaterial, das neben frühen Kurzgeschichten („Duell am Himmel“, „Der Sonderauftrag“, „Ein Prototyp verschwindet“) auch Hintergrundinfos zur Entstehung der Lady-X-Saga bietet. Die Gesamtausgabe bleibt ihrem hohen Standard treu.

Fazit Band 5:
Die Serie erreicht eine neue Stufe der Komplexität. Insbesondere die moralische Ambivalenz der Antagonisten und die Darstellung von Geheimoperationen sind ihrer Zeit voraus.

Buck Danny Gesamtausgabe 6: 1956-1958

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 244 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-429-0
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

18 Terror in Malaysia Alerte en Malaisie (1956–1957)
19 Die Tiger von Malaysia - Le tigre de Malaisie (1957)
20 Fliegende Untertassen - S.O.S. soucoupes volantes (1957)
21 Ein Flugzeug verschwindet - Un prototype a disparu (1958)
Veröffentlicht 1956–1958 im Journal de Spirou.
Bonus: die furchterregenden Abenteuer von Buck Danny

Terror in Malaysia
In einem politisch instabilen Malaysia kämpfen Buck und seine Freunde gegen eine terroristische Rebellengruppe. Die tropische Kulisse, der Dschungelkrieg und die kulturellen Konflikte sind beeindruckend inszeniert.

Die Tiger von Malaysia
Die Fortsetzung steigert die Spannung nochmals: Eine perfide Intrige droht den ganzen Landstrich ins Chaos zu stürzen. Die Darstellung des Guerillakriegs ist bemerkenswert differenziert.

Fliegende Untertassen
Eine gelungene Mischung aus Abenteuer und Parodie: Hinter angeblichen UFO-Sichtungen verbergen sich sehr irdische Interessen. Charlier spielt hier mit der damals grassierenden UFO-Hysterie, ohne ins Lächerliche abzugleiten.

Ein Flugzeug verschwindet
Ein Spionagethriller rund um einen gestohlenen Prototyp. Intrigen, Täuschungen und actionreiche Verfolgungsjagden machen diese Geschichte zu einem echten Höhepunkt.

Charliers Gespür für aktuelle Themen und dramatische Zuspitzungen trägt die Serie auf ein neues Niveau. Hubinon bleibt ein Meister realistischer Darstellung, insbesondere in den exotischen Dschungelszenen Malaysias.

Das Bonusmaterial mit „Die furchterregenden Abenteuer von Buck Danny“ bietet spannende Einblicke in frühere Kurzabenteuer und zeigt den Einfluss von Science-Fiction-Elementen auf die Serie. Die aufwendige Ausstattung der Ausgabe setzt die Tradition der Reihe nahtlos fort.

Fazit Band 6:
Die Serie kombiniert klassische Abenteueraction mit hochaktuellen Themen wie technologischem Fortschritt, politischer Instabilität und Propaganda.

Buck Danny Gesamtausgabe 7: 1958-1960

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 256 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-430-6
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

22 Top Secret Top Secret (1958)
23 Flucht aus Tibet - Mission vers la vallée perdue (1958–1959)
24 Prototyp FX-13 - Prototype FX-13 (1959)
25 Der Saboteur - Escadrille ZZ (1959–1960)

Veröffentlicht 1958–1960 im Journal de Spirou.
Bonus Duck Flappy

Top Secret
Sabotageakte an geheimen Flugzeugprojekten führen Buck auf die Spur eines internationalen Komplotts. Die Atmosphäre ist dicht, fast schon paranoid, und spiegelt die Spannungen des Kalten Krieges exzellent wider.

Flucht aus Tibet
Eine mutige Geschichte: Buck und seine Freunde helfen tibetischen Freiheitskämpfern nach der chinesischen Invasion. Die politische Brisanz des Stoffes ist ungewöhnlich für ein Jugendmagazin dieser Zeit.

Prototyp FX-13
Die Entwicklung eines neuen Überschallflugzeugs gerät in Gefahr. Geheimdienste, Industriespionage und interne Verräter sorgen für eine hochspannende Handlung.

Der Saboteur
Ein Verräter in den eigenen Reihen bedroht die Sicherheit des gesamten Geschwaders. Die Geschichte bietet eine intelligente Mischung aus psychologischem Drama und klassischer Action.

Jean-Michel Charlier gelingt es, geopolitische Spannungen in packende Action zu kleiden, während Victor Hubinon mit beeindruckenden Landschaftspanoramen – von tibetischen Hochplateaus bis zu US-Testgeländen – glänzt. Besonders „Flucht aus Tibet“ besticht durch seine Mischung aus Abenteuer und politischer Brisanz.

Das Bonusmaterial „Duck Flappy“ liefert ein humorvolles Pendant zur ernsten Hauptserie und zeigt Charliers und Hubinons Vielseitigkeit. Auch diese Ausgabe ist wieder liebevoll ediert und überzeugt mit restaurierten Farben und hochwertiger Ausstattung.

Fazit Band 7:
Buck Danny etabliert sich als eine der erwachsensten und politisch klügsten Serien des frankobelgischen Comics.

Buck Danny Gesamtausgabe 8: 1960-1962

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 248 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-431-3
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

26 Kurs auf Niang-Ngai - Le retour des tigres volants (1960)
27 Einsatz in Viet-Tan - Les tigres volants à la rescousse (1960–1961)
28 Die fliegenden Tiger schlagen zurück - Tigres volants contre pirates (1961–1962)
29 Operation Mercury - Opération Mercury (1962)


Kurs auf Niang-Ngai
Mit diesem Album beginnt ein dreiteiliger Zyklus, in dem Buck Danny und seine Kameraden als Mitglieder einer modernen Version der legendären „Flying Tigers“ in den fiktiven südostasiatischen Staat Niang-Ngai entsendet werden. Politisch ist die Geschichte als klare Allegorie auf die US-Interventionen in Südostasien zu lesen – mit einem erfundenen Land, das unübersehbare Parallelen zu Laos oder Vietnam aufweist. Charlier geht dabei überraschend differenziert vor: Nicht nur Propaganda, sondern auch moralische Dilemmata, regionale Machtspiele und Rücksicht auf zivile Opfer werden thematisiert.

Hubinons Zeichnungen verleihen der Dschungellandschaft eine üppige Plastizität. Seine Kampfflugzeuge wirken wie aus einem technischen Handbuch herausgefallen – authentisch und dynamisch zugleich.

Einsatz in Viet-Tan
Der zweite Teil vertieft die Geschichte um Niang-Ngai – nun wird das Geschehen komplexer. Buck und seine Kameraden kämpfen nicht nur gegen Piraten und Rebellen, sondern auch gegen politische Intrigen und die Machtlosigkeit gegenüber korrupten Verbündeten. Der Plot erinnert stark an die damalige französische Indochina-Vergangenheit, mischt jedoch US-Doktrin mit humanitärer Mission.

Erzählerisch zeigt sich Charlier auf dem Höhepunkt seines Könnens: wechselnde Perspektiven, starke Charaktere und wachsende Spannungen führen zu einem dramatischen Höhepunkt. Die Darstellung der Rebellengruppen vermeidet rassistische Klischees weitgehend und bleibt erstaunlich nuanciert.

Die fliegenden Tiger schlagen zurück
Im Finale des Dreiteilers steht eine gewaltige Luftoffensive gegen Piratenstützpunkte auf dem Programm – begleitet von Verrat, überraschenden Wendungen und einer spektakulären Rettungsaktion. Das Album ist ein klassisches Abenteuer mit durchdachter Dramaturgie und präziser Action.

Hubinons Detailreichtum bei den Luftkämpfen ist beeindruckend – vom Triebwerksfeuer bis zu zerschossenen Leitwerken wird jedes Panel zum visuellen Erlebnis. Charlier balanciert die militärische Härte mit menschlichen Momenten, etwa wenn Zivilisten evakuiert oder verwundete Kameraden geborgen werden.

Operation Mercury
Nach dem aufwendigen Dreiteiler ist diese Geschichte wieder eine in sich geschlossene Erzählung – und eine der ersten mit starkem Science-Fiction-Einschlag. Buck Danny testet einen experimentellen Raumgleiter im Rahmen des Mercury-Programms, wird aber Zielscheibe einer international organisierten Sabotageaktion. Charlier verarbeitet hier reale Raumfahrtgeschichte – inklusive Anspielungen auf Cape Canaveral und das Wettrennen zwischen USA und UdSSR.

Technisch faszinierend und spannend erzählt, ist diese Episode fast prophetisch: der Kalte Krieg wird in den Orbit verlagert. Gleichzeitig erlaubt die Geschichte einen seltenen Blick in Bucks Innenleben – seine Zweifel, sein Pflichtbewusstsein, sein Wagemut.

Fazit Band 8
Mit dem dreiteiligen „Flying Tigers“-Zyklus und der abschließenden Weltraumepisode gelingt Charlier und Hubinon ein thematischer und stilistischer Brückenschlag: Vom klassischen Abenteuer- und Kriegscomic zu einem geopolitisch fundierten Thriller mit Science-Fiction-Einschlag.

Besonders hervorzuheben ist die kontinuierliche Entwicklung: Charlier schreibt komplexer, politischer, erwachsener – ohne die jugendliche Zugänglichkeit ganz zu verlieren. Hubinon perfektioniert seine Luftbildkompositionen und liefert auch in Nahkämpfen und Landschaftsszenen höchste Qualität.

Buck Danny Gesamtausgabe 9: 1962-1965

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 256 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-432-0
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

30 Jagd in der Karibik - Les voleurs de satellites (1962–1963)
31 Flug ohne Wiederkehr - X-15 (1963–1964)
32 Alarm auf Kap Kennedy - Alerte à Cap Kennedy (1964)
33 Jagd auf ein Phantom - Le mystère des avions fantomes (1964–1965)


Jagd in der Karibik
Der Band eröffnet mit einem packenden Spionageabenteuer rund um entführte Satelliten in der Karibik. Charlier greift hier ein hochaktuelles Thema auf: den Wettlauf um Weltraumtechnologie während des Kalten Kriegs. Die Geschichte spielt in einem politisch instabilen Umfeld – irgendwo zwischen Kuba-Krise und Bananenrepublik-Fiktion – und bringt Buck Danny in ein gefährlich verzweigtes Netz aus Piraterie, Spionage und Hightech.

Besonders interessant ist die Kombination aus konventioneller Marinefliegerei und geheimen Raumfahrttechnologien. Hubinon tobt sich in tropischen Inselkulissen und hochmodernen Kontrollzentren ebenso aus wie in dogfights über türkisblauem Meer.

Flug ohne Wiederkehr
Eine der technisch ambitioniertesten Geschichten der gesamten Serie. Im Zentrum steht das Raketenflugzeug X-15, das in den frühen 1960er Jahren tatsächlich an der Schwelle zum Orbit getestet wurde. Buck nimmt an einem riskanten Experimentalprogramm teil, das von internen Sabotageakten bedroht wird.

Charlier vermischt technische Präzision mit einem psychologischen Plot über Druck, Verantwortung und Rivalität unter Testpiloten. Die Atmosphäre erinnert stark an The Right Stuff, Jahre bevor der Film überhaupt entstand.

Hubinons realistische Darstellung der X-15 – inklusive Cockpitdetails und Flugmanöver – ist außergewöhnlich. In Kombination mit der nüchternen, fast kalten Farbgebung ergibt sich ein spannendes, beinahe dokumentarisches Abenteuer.

Alarm auf Kap Kennedy
Erneut Raumfahrt – aber diesmal mit direkter Bedrohung: Ein amerikanisches Weltraumprogramm wird von einem unbekannten Gegner sabotiert, während Buck und seine Kameraden versuchen, den Start einer Rakete zu retten. Die Geschichte verknüpft geschickt Agententhriller mit Science-Fiction-Touch.

Bemerkenswert ist die realistische Darstellung des Cape Kennedy zur damaligen Zeit, mitsamt Startanlagen, Kontrollräumen und Sicherheitsprotokollen. Charlier wagt sich tief in technische Details vor, ohne je die Handlung zu verlieren. Gleichzeitig gibt es klassische Actionsequenzen, darunter eine Verfolgungsjagd am Boden und ein verdeckter Einsatz hinter den Kulissen des Raumfahrtzentrums.

Jagd auf ein Phantom
Der wohl düsterste Beitrag des Bands: In Asien werden wiederholt US-Jets während Trainingsflügen abgeschossen – durch ein geheimnisvolles Phantomflugzeug. Buck und seine Staffel müssen einem unsichtbaren Feind auf die Spur kommen.

Die Geschichte ist erzählerisch dicht, atmosphärisch stark und erinnert teilweise an die Erzählweise von Krimis: mysteriöse Spuren, Verdachtsmomente, falsche Fährten. Gleichzeitig ist es ein spannender Politthriller mit deutlich erkennbarem Bezug zum Kalten Krieg und verdeckten militärischen Operationen.

Hubinon brilliert mit seinen Darstellungen moderner Jagdflugzeuge im Einsatz und der subtilen Visualisierung der Bedrohung: das "Phantom" bleibt lange buchstäblich unsichtbar, nur als Schatten oder auf Radarschirmen angedeutet.

Jean-Michel Charlier zeigt sich erneut als Autor mit technischem Verständnis und dramaturgischem Gespür. Seine Geschichten bleiben trotz ihrer Komplexität leserfreundlich und fesselnd. Victor Hubinon setzt diesen Realismus konsequent zeichnerisch um und verleiht Flugtechnik wie exotischen Schauplätzen Tiefe und Plastizität.

Fazit: Buck Danny Gesamtausgabe 9
Ein Höhepunkt für Technikfans – aber ebenso ein reifer, politisch relevanter Band. Charlier und Hubinon loten aus, wie viel „Realismus“ eine Abenteuer-Serie tragen kann, ohne ihre Spannung zu verlieren.

Buck Danny Gesamtausgabe 10: 1965–1970

Buck Danny Gesamtausgabe 10: 1965–1970
Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 288 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-433-7
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

34 Gefährliches Manöver - Alerte atomique (1965–1966)
35 Die Todesstaffel - L'escadrille de la mort (1967)
36 Blaue Engel - Les anges bleus (1969)
37 Der Pilot ohne Gesicht - Le pilote au masque de cuir (1970)

Bonus
Eine besondere Mission
Eine unglaubliche Geschichte
Es war 1938

Gefährliches Manöver
In diesem Auftakt dreht sich alles um einen Atomwaffen-Diebstahl im Zuge eines großangelegten NATO-Manövers. Was als Routineeinsatz beginnt, entwickelt sich schnell zu einer tickenden Zeitbombe. Charlier verwebt hier realpolitische Paranoia des Kalten Krieges mit einem fiktiven, aber glaubwürdigen Szenario, das jederzeit hätte Realität werden können.

Der Spannungsaufbau ist meisterhaft: Stück für Stück enthüllt sich die Dimension der Bedrohung, während Buck und seine Kameraden versuchen, eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Die Darstellung militärischer Abläufe, Kommandostrukturen und der taktischen Logik ist besonders gelungen.

Hubinon überzeugt mit dynamischen Luftkampfpanoramen und detailreichen Basisszenen – von Bunkeranlagen bis zum Trägerdeck.

Die Todesstaffel
Ein abgeschotteter Dschungelstützpunkt, eine kriminelle Organisation mit eigenen Flugzeugen und eine Serie mysteriöser Abstürze: Diese Geschichte ist ein düsteres, fast pulp-artiges Abenteuer im Stile von James Bond trifft Luftwaffe. Buck muss sich undercover in eine Todesschwadron einschleusen, die von einem größenwahnsinnigen Ex-Militär geführt wird.

Die Geschichte hebt sich durch ihr exotisches Setting und das Thema „militärischer Wahn“ von den klassischen Kriegsepisoden ab. Die Moral bleibt ambivalent: Der Gegner agiert außerhalb jeder staatlichen Kontrolle – und doch steckt hinter allem eine perfide Logik.

Atmosphärisch und grafisch ist „Die Todesstaffel“ einer der stärksten Einträge des Zyklus. Hubinon nutzt Schatten, Nachtflüge und Dschungellandschaften zur Schaffung einer fast noirhaften Stimmung.

Blaue Engel
Eine Hommage an das berühmte Kunstflugteam der US Navy – die Blue Angels. Buck wird zeitweise Mitglied dieser Eliteformation, was Gelegenheit für einige der spektakulärsten Luftbildszenen der gesamten Serie bietet.

Charlier verknüpft die Eleganz des Kunstflugs mit einer dramatischen Handlung: ein Saboteur ist unter den Piloten, es gibt rätselhafte Zwischenfälle und verletzte Kameraden. Nebenbei ist die Geschichte auch ein psychologisches Porträt: Leistungsdruck, Teamdynamik und Vertrauen stehen im Zentrum.

Die Mischung aus eleganter Ästhetik und nervenaufreibender Spannung ist hier besonders geglückt. Ein „visuelles“ Album par excellence – mit vielen dokumentarisch anmutenden Panels.

Der Pilot ohne Gesicht
Ein maskierter Pilot greift wiederholt amerikanische Maschinen an und entkommt immer wieder unerkannt. Die Geschichte erinnert in ihrer Struktur an einen Thriller mit Whodunit-Elementen. Wer ist der Mann hinter der Maske – und was ist sein Motiv?

Charlier spielt hier mit Spionagemotiven, Identitätsrätseln und verdeckter Vergangenheit. Zugleich ist es ein Drama über Schuld, Ehre und Rache – eingebettet in die Welt der Militärfliegerei.

Hubinon findet für die Figur des „Piloten ohne Gesicht“ eine eindrucksvolle Bildsprache: kühl, martialisch, fast unheimlich. Die Auflösung ist tragisch und überraschend zugleich.

Bonusmaterial
Die drei Kurzgeschichten „Eine besondere Mission“, „Eine unglaubliche Geschichte“ und „Es war 1938“ stammen aus früheren Jahren und wurden hier erstmals in restaurierter Form vollständig veröffentlicht. Sie zeigen einen experimentierfreudigen, noch nicht ganz gereiften Buck Danny und dokumentieren Hubinons zeichnerische Entwicklung.

– „Es war 1938“ etwa greift einen historischen Kontext auf, in dem Buck noch als junger Flieger agiert – visuell und inhaltlich eine reizvolle Zeitkapsel.
– „Eine unglaubliche Geschichte“ hingegen ist fast schon eine Satire – mit ungewöhnlichem Plot und einem Touch Selbstironie.
– Die Beiträge zeigen deutlich, wie sich Charlier und Hubinon im Laufe der Jahrzehnte professionalisiert und ihre Themen vertieft haben.

Fazit
Mit diesem Band erreicht „Buck Danny“ einen erzählerischen und grafischen Höhepunkt: komplexe Plots, tiefere Psychologie, geopolitische Brisanz – und dazu eine visuelle Opulenz, die in den Kunstflug- und Dschungelszenen ihresgleichen sucht.

Buck Danny Gesamtausgabe 11: 1971-1979

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 288 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-434-4
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

38 In der Grünen Hölle - La vallée de la mort verte (1972)
39 Haie im Chinesischen Meer - Requins en mer de Chine (1975–1976)
40 Die Ghost Queen - Ghost Queen (1978)

In der Grünen Hölle
Ein verzweifelter SOS-Funkruf führt Buck und seine Kameraden mitten in den Dschungel von Mittelamerika. Dort stoßen sie auf eine abgeschottete, von Söldnern bewachte Basis, deren Existenz alles andere als legal ist. Die Geschichte kombiniert klassische Abenteuer-Elemente mit politischem Zündstoff: Waffenhandel, Dschungelkrieg und indigene Bevölkerung in der Schusslinie.

Charliers Skript bringt Spannung und klaustrophobisches Unbehagen auf den Punkt: Der Dschungel wird hier zur lebendigen Bedrohung, die Einsätze wirken fast wie Guerillakämpfe. Es ist eine Geschichte über moderne Kolonialstrukturen – und über die Frage, wie weit man im Namen der Freiheit gehen darf.

Hubinon zeigt sich auf der Höhe seines Könnens: Völlig neue Farbwelten, organisch dichte Vegetation, bedrückende Lagerarchitektur – die visuelle Umsetzung des „grünen Infernos“ ist hervorragend gelungen.

Haie im Chinesischen Meer
Ein Fall von modernem Piratentum: Ein U-Boot stiehlt wertvolle Fracht auf hoher See. Buck wird an Bord eines Flugzeugträgers entsandt, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Die Geschichte ist eine Rückkehr zum maritimen Setting der frühen Jahre – allerdings mit deutlich höherem technischen Anspruch.

Was zunächst wie ein klassischer Abenteuerplot beginnt, entwickelt sich zum Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hightech-Gegnern. Charlier greift Themen wie Wirtschaftsinteressen, Schmuggel und geheime Technologien auf – und entwirft dabei fast schon einen Wirtschaftsthriller im Jack-Ryan-Stil.

Besonders interessant: Die Darstellung moderner elektronischer Aufklärung und der Einsatz von Helikoptern, Sonarbomben und Spezialtauchtechnik. Buck agiert hier als Taktiker – weniger als Draufgänger, mehr als Stratege.

Die Ghost Queen
Ein etwas anderer Tonfall durchzieht diese dritte Geschichte: Eine gespenstische Basis, angeblich verlassen, aber von einer „unsichtbaren Königin“ kontrolliert – ein Mythos, der sich mit jeder Seite mehr als raffinierter Bluff entpuppt. Die Geschichte spielt in Nordafrika und vermischt atmosphärisch Wüstenszenarien, gespenstische Ruinen und psychologische Kriegsführung.

Inhaltlich ist es eine Parabel auf Manipulation und Suggestion: Der Gegner operiert mit Angst, Illusion und falschen Fährten. Die „Ghost Queen“ selbst bleibt ein Symbol für ideologische Macht – nicht unähnlich den psychologischen Waffen des Kalten Krieges.

Für Hubinon ist diese Episode eine Gelegenheit, spektakuläre Nachtbilder, Sandstürme und mystische Ruinenarchitektur zu zeichnen – grafisch beeindruckend und voller Atmosphäre.

Von der Dschungelhölle über Piraten in internationalen Gewässern bis hin zu einem psy-ops-Szenario in der Wüste: Die Themen sind erstaunlich zeitlos, die Umsetzung stets spannend und optisch eindrucksvoll.

Fazit:
Ein atmosphärisch dichter, inhaltlich vielseitiger Band mit drei vollkommen unterschiedlichen Abenteuern, die von Charliers erzählerischer Raffinesse und Hubinons gestalterischer Virtuosität getragen werden. Kein Bonusmaterial diesmal – doch das fällt bei dieser erzählerischen Qualität kaum ins Gewicht.

Buck Danny Gesamtausgabe 12: 1983-1989

Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnung: Victor Hubinon
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 320 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-435-1
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

41 Operation Apokalypse - Mission Apocalypse (1983)
42 Piloten der Hölle - Les pilotes de l'enfer (1984)
43 Himmel in Flammen - Le feu du ciel (1986)
44 Der Überläufer - Les agresseurs (1988)

Bonus
Die Blackbirds - Les oiseaux noirs (1989) (Fragment)
Auf den Weg in die Zukunft


Operation Apokalypse
Nach einer mehrjährigen Unterbrechung meldet sich Buck Danny mit einem neuen, global angelegten Abenteuer zurück. Eine Militärdiktatur bedroht den Weltfrieden mit einem neuartigen Raketenwaffensystem – und Buck wird als Testpilot in eine verdeckte Mission verwickelt.

Der Plot erinnert stark an die Technothriller von Tom Clancy: geheime Stützpunkte, Spionage, verdeckte Operationen. Was Buck früher durch Kühnheit löste, verlangt ihm nun diplomatisches Gespür und taktisches Denken ab. Die Rückkehr von Charlier und Hubinon gelingt mit Bravour – modernisiert, aber der Serie treu.

Die Zeichnungen – trotz Hubinons gesundheitlicher Probleme – sind präzise und dynamisch. Besonders die Darstellung der neuen Flugzeugtypen und Waffenanlagen zeigt eine hohe Detailgenauigkeit.

Piloten der Hölle
Ein besonders düsterer Band: Buck wird Zeuge, wie eine einst verbündete Einheit zu skrupellosen Söldnern wird. Die Thematik dreht sich um Loyalität, Traumatisierung und den moralischen Verfall durch militärische Gewalt.

Charlier liefert hier eine fast schon tragische Charakterstudie mit klaren Anleihen an Vietnam-Narrative. Die Gegner sind nicht außen, sondern ehemalige Kameraden – ein ungewohnt bitterer Tonfall für die Serie.

Hubinon gelingen eindrucksvolle Luftkämpfe in Nachtkulissen und eine beklemmende Atmosphäre in heruntergekommenen Dschungelbasen. Diese Episode gehört zu den psychologisch komplexesten Abenteuern der Reihe.

Himmel in Flammen
Ein mysteriöser Angriff auf zivile und militärische Ziele über dem Pazifik ruft Buck auf den Plan. Die Täter operieren von einem schwimmenden, mobilen Luftwaffenstützpunkt aus – und entziehen sich jeder Satellitenortung.

Die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern thematisch aktuell: asymmetrische Kriegsführung, staatenlose Gewaltakteure, Terrorismus ohne Gesicht. Der Spannungsaufbau ist exzellent – von der ersten mysteriösen Explosion bis zur finalen Konfrontation auf hoher See.

Besonders hervorzuheben: die glaubwürdige Darstellung technischer Innovationen und taktischer Gegenmaßnahmen.

Der Überläufer
Ein westlicher Pilot läuft scheinbar zur Gegenseite über – doch bald stellt sich heraus, dass alles Teil eines riskanten Täuschungsmanövers ist. Die Geschichte spielt mit der Paranoia des Kalten Krieges, mit verdeckten Identitäten und Desinformation.

Charlier entwickelt einen dichten Thriller mit doppelten Böden und psychologischen Spannungsmomenten – ein regelrechter Spionagekrimi im Cockpit. Das moralische Dilemma – Vertrauen gegen Pflicht – ist ebenso wichtig wie die Action.

Hubinon inszeniert einen Weltkrieg der Tarnung und Illusion – von Masken über Funkstille bis hin zu gespieltem Verrat.

Bonus: Die Blackbirds – Les oiseaux noirs (1989) (Fragment)
Dieses unvollendete Abenteuer bietet einen faszinierenden Einblick in eine Story, die nie zu Ende erzählt wurde. Im Zentrum steht das legendäre Aufklärungsflugzeug SR-71 „Blackbird“ – ein Paradebeispiel amerikanischer Luftfahrttechnik.

Die Fragmente zeigen eine zunehmend technische Ausrichtung der Serie. Auch wenn die Geschichte nicht vollendet wurde, lassen sich Handlungsskizzen und Panels bewundern, die auf ein ambitioniertes Projekt hindeuten.

Bonus: Auf dem Weg in die Zukunft
Ein redaktionelles Dossier, das auf die Entstehung und das geplante Fortleben der Serie eingeht. Es würdigt Charlier und Hubinon, die beide kurz nach dieser Schaffensperiode verstarben. Die Seiten bieten persönliche Fotos, Skizzen und Hintergrundinfos – eine wertvolle Ergänzung.

Die Bonusbeiträge runden das Werk würdig ab und vermitteln ein Gefühl von Abschied – aber auch von Zukunft.

Fazit:
Ein beeindruckender, ernster und moderner Band mit vier herausragenden Abenteuern und sorgfältig aufbereitetem Bonusmaterial. Ein würdiger Schlusspunkt der Ära Charlier & Hubinon.

Buck Danny Gesamtausgabe 13: 1993-1999

Text: Francis Bergèse
Zeichnung: Francis Bergèse
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 288 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-436-8
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:
45 Die Geheimnisse des Schwarzen Meeres - Les secrets de la mer Noire (1993–1994)
46 Operation Sarajevo - L'escadrille fantôme (1996)
47 Verschwörung im Dschungel - Zone interdite (1997)
48 Sturm über den Kordilleren - Tonnerre sur la Cordillère (1999)


Neuer Autor, neuer Zeichner – aber ein vertrauter Name
Mit Band 13 beginnt eine neue Ära: Nach dem Tod von Jean-Michel Charlier (1989) und Victor Hubinon (1979) übernahm Francis Bergèse alleinverantwortlich Text und Zeichnung. Kein Unbekannter – bereits zu Lebzeiten Hubinons hatte er als Ersatzzeichner gearbeitet, und als Militärflieger und Luftfahrtillustrator war er eine Idealbesetzung.

Sein Ziel: Die Tradition von „Buck Danny“ wahren, aber stilistisch und inhaltlich an die 1990er anpassen – mit aktuellen Schauplätzen, moderner Technik und geopolitischem Realismus. Das Ergebnis ist eine Rückkehr zur Klarheit der 1950er-Geschichten, kombiniert mit dem technischen Anspruch und der politischen Komplexität der späten Charlier-Jahre.

Die Geheimnisse des Schwarzen Meeres
Ein mutmaßlicher Flugzeugabschuss über der Ukraine führt Buck und seine Staffel in eine heikle Mission zwischen NATO und postsowjetischer Desinformation. Die Story wirkt wie ein Echo des Kalten Krieges – aber mit neuen Frontverläufen. Korruption, Separatismus und verdeckte Operationen stehen im Zentrum.

Bergèse zeigt, dass er als Autor das Erbe Charliers versteht: Die Erzählung ist klar strukturiert, rasant und trotzdem nicht simpel. Der Antagonist – ein ehemaliger KGB-Offizier – erinnert an frühere Schurkenfiguren, doch mit mehr psychologischer Tiefe.

Zeichnerisch überzeugt Bergèse durch unglaubliche Präzision: Die Darstellung russischer Kampfflugzeuge, ukrainischer Küsten und US-Stützpunkte ist nicht nur korrekt, sondern atmosphärisch dicht.

Operation Sarajevo
Ein verdeckter Einsatz während des Bosnienkriegs: Buck soll ein geheim operierendes NATO-Geschwader leiten, das serbische Waffenlieferungen stoppen soll – aber ohne offizielles Mandat. Es ist die vielleicht politischste Geschichte der Serie.

Bergèse greift hier ein heikles, zeitgenössisches Thema auf – Bürgerkrieg, ethnische Säuberungen, internationale Hilflosigkeit – und verarbeitet es zu einem glaubwürdigen Luftwaffenthriller. Besonders mutig: Die Unklarheit, ob Bucks Einsatz überhaupt legitim ist.

Stilistisch bleiben sich die Bilder treu – doch die Erzählweise wird fragmentarischer, mit Rückblenden, Parallelhandlungen und versteckten Motiven. Ein reifer Band, der zeigt, wie erwachsen „Buck Danny“ inzwischen ist.

Verschwörung im Dschungel
Zurück zu einem klassischen Setting: In einem südostasiatischen Dschungel stoßen Buck und seine Crew auf eine geheime Basis, in der biologische Waffen getestet werden. Der Plot ist fast ein Remake von „In der grünen Hölle“, aber technischer und noch düsterer.

Bergèse spielt hier mit Verschwörungsnarrativen, Biowaffen-Panik und der Frage nach moralischer Verantwortung. Das Szenario wirkt fast wie ein Vorgriff auf moderne Pandemien und Bio-Kriegsängste. Ein packender, spannender Thriller mit viel Atmosphäre und durchdachter Dramaturgie.

Sturm über den Kordilleren
In Südamerika droht ein Militärputsch, unterstützt von einer ominösen paramilitärischen Organisation. Buck soll aus der Luft Aufklärung betreiben – doch schon bald wird er selbst zur Zielscheibe. Die Handlung kombiniert Luftkrieg, Undercover-Einsatz und politische Intrigen.

Bergèse gelingt hier ein kluges Gleichgewicht aus Action, Humor (vor allem durch Tumbler) und Nachdenklichkeit. Die Botschaft ist klar: Technische Überlegenheit reicht nicht, wenn der politische Wille fehlt. Visuell dominiert das Gebirge – mit spektakulären Luftszenen über den Anden.

Die vier enthaltenen Alben stehen inhaltlich für einen glaubwürdigen Neustart: Weltpolitisch aktuell, technisch exakt, dramaturgisch durchdacht. Dass Bergèse auch ohne die mythische Aura von Charlier und Hubinon überzeugt, zeigt seine eigene Qualität als Erzähler.

Fazit:
Der Neustart unter Francis Bergèse gelingt überzeugend. Mit modernen Themen, realistischen Schauplätzen und präziser Zeichnung wird die Serie klug in die Gegenwart geführt – ohne ihre Identität zu verlieren. Eine der stärksten Nach-Charlier-Ausgaben.

Buck Danny Gesamtausgabe 14: 2000-2008

Text: Francis Bergèse
Zeichnung: Francis Bergèse
29,90 €
Einband: Hardcover
Seiten: 266 Seiten, farbig
ISBN: 978-3-89908-437-5
SALLECK PUBLICATIONS

Enthaltene Geschichten:

49 Die Nacht der Schlange - La nuit du serpent (2000)
50 Sabotage in Texas - Sabotage au Texas (2002)
51 Das Geheimnis der Antarktis - Mystère en Antarctique (2005)
52 Verschollen in Afghanistan - Porté disparu (2007–2008)

Bonus
Das Maskottchen


Letzte Einsätze – Francis Bergèses finale Beiträge zur Serie
Mit dieser Gesamtausgabe endet die Ära Bergèse – zumindest als Alleinautor und Zeichner. Die vier Abenteuer zwischen 2000 und 2008 zeigen einen gereiften Erzähler, der die Balance zwischen technischer Authentizität, klassischem Abenteuer und zeitgemäßen Konflikten hält. Die Geschichten reichen von Wildwest-Reminiszenzen bis in den „Krieg gegen den Terror“, und zeugen von einem spürbaren Wunsch, die Serie nicht nur weiterzuführen, sondern auch zu aktualisieren.

Die Nacht der Schlange
Ein Mord an einem Reservisten, ein alter Mustang-Jäger aus dem Zweiten Weltkrieg und ein geheimnisvoller Flieger mit einer Natter als Emblem – dieses Album ist eine Hommage an Western- und Noir-Elemente. Schauplatz: der amerikanische Südwesten, mit viel Prärie, nostalgischen Flugzeugen und einer geheimnisvollen Verschwörung.

Bergèse webt hier eine dichte, fast melancholische Geschichte, die mit Rückgriffen auf die Vergangenheit spielt. Es geht um alte Rechnungen, Flieger-Ehre und verdeckte Operationen während des Kalten Kriegs. Atmosphärisch und ungewöhnlich, mit starkem Charakterfokus und dezenter Action.

Sabotage in Texas
Ein Hightech-Testprogramm für neue Tarnkappenjets wird durch Anschläge sabotiert – Buck soll undercover ermitteln. Diese Geschichte führt wieder in die Welt von Militärtechnologie, Wettrüsten und wirtschaftlicher Spionage.

Bergèse brilliert hier mit seiner technischen Detailtreue: Das Testgelände, die Flugzeuge, selbst die IT-Infrastruktur wirken authentisch. Der Plot ist solide, erinnert aber stark an frühere Geschichten wie „Prototyp FX-13“ – was Kennern gefallen dürfte, ohne neue Akzente zu setzen.

Das Geheimnis der Antarktis
Ein UFO-Sichtungsbericht, eine unterirdische Basis in der Antarktis und eine verdeckte NATO-Expedition: Diese Geschichte ist das vielleicht abenteuerlichste (und fantastischste) der späten Bergèse-Alben. In einer Tradition mit Alben wie „Geheimnisse der Tiefe“ wird hier Science-Fiction angedeutet, aber durch militärische Strenge geerdet.

Die Darstellung des ewigen Eises ist zeichnerisch grandios. Die Handlung spielt mit Verschwörungstheorien und kalter Krieg-Archäologie – ein ungewöhnliches, aber erfrischend anderes Album.

Verschollen in Afghanistan
Buck und Tumbler begleiten eine NATO-Mission in Afghanistan, als sie nach einem Angriff in die Hände von Warlords geraten. Die Geschichte spielt während der frühen Phase des Afghanistan-Einsatzes und ist ein Politthriller mit Entführungsszenario, Stammesrivalitäten und Rückbezug auf den sowjetischen Einmarsch der 1980er.

Bergèse gelingt hier ein sensibles Gleichgewicht: Er vermeidet Klischees und nimmt afghanische Figuren ernst, ohne die Abenteuerstruktur zu vernachlässigen. Realistisch, düster und mit einem starken humanitären Unterton – einer der besten Beiträge der späten Jahre.

Bonus: Das Maskottchen
Ein charmantes Kurzabenteuer rund um das Staffelmaskottchen – humorvoll, nostalgisch und stilistisch eher eine Fingerübung, aber eine nette Ergänzung, die zeigt, dass „Buck Danny“ auch eine leichte, selbstironische Seite hat.

Francis Bergèse verabschiedet sich mit einem vielfältigen, aber in sich stimmigen Quartett an Abenteuern. Inhaltlich ist die Spannweite beachtlich: vom klassischen Mystery-Plot über Hightech-Sabotage bis zum geopolitischen Einsatz in Afghanistan.

Als Autor bleibt Bergèse stets der Realität verpflichtet – mit genau recherchierten Konflikten, glaubwürdigen Missionen und sensibler Figurenzeichnung. Als Zeichner ist er ohnehin eine Klasse für sich: Flugzeuge, Landschaften, Wettereffekte – alles wirkt lebendig, aber nie überzeichnet.

Wenn es einen Wermutstropfen gibt, dann den, dass Bergèse inhaltlich auf Nummer sicher geht: keine Brüche, keine provokativen Experimente, sondern eine klassische Fortschreibung – was Fans freut, aber Neuleser kaum überrascht.

Fazit:
Ein würdiger Abschluss der Bergèse-Ära. Die Serie bleibt technisch brillant, politisch bewusst und erzählerisch solide. Mit dem Afghanistan-Abenteuer gelingt sogar ein emotionaler Höhepunkt. Ein rundum gelungener Band.

Nach dem Ende der Gesamtausgabe, geht es nahtlos weiter mit den Einzelalben.
Die SALLECK PUBLICATIONS Softcover Alben 43 bis 46 sind alle vier in der Buck Danny Gesamtausgabe 14 enthalten.

Diese sind also ein Geschenk für die Sammler der Carlsen Verlag Softcover Alben.

Bleibt zu offen, das die Alben ab "Black Cobra" auch irgendwann als Einheitliche Gesamtausgabe erscheinen, verdient haben sie es.

Buck Danny 47: Black Cobra

Buck Danny 47: Black Cobra
Ot.: 53 Cobra noir
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Francis Winis
56 Seiten / SC / € 12,90
ISBN 978-3-89908-495-5
SALLECK PUBLICATIONS


ACHTUNG: Verlags vergriffen


Cobra noir wirkt wie eine nostalgische Reminiszenz an die klassischen Einzelabenteuer früherer Jahrgänge. Im Zentrum steht eine verdeckte Operation, bei der Buck Danny und seine Kameraden gegen ein skrupelloses Söldnernetzwerk in Südamerika antreten, das mit gestohlenen Cobra-Helikoptern Chaos stiftet.

Inhaltlich ist die Geschichte solide, aber konventionell. Die Handlung folgt einem linearen Verlauf, bietet klassische Spannung und Action, bleibt jedoch im Vergleich zu den folgenden Bänden dramaturgisch eher im sicheren Terrain.

Francis Winis bleibt dem traditionellen Ligne-claire-Stil treu, liefert saubere, aber nicht sonderlich dynamische Seiten ab. Die technische Darstellung der Fluggeräte ist präzise, doch in Sachen Layout und Bilddramaturgie noch wenig risikofreudig.

Fazit: Ein nostalgischer Solo-Einsatz, solide inszeniert, aber ohne große Überraschungen.

Buck Danny 48: Die Nacht des Geistes

Buck Danny 48: Die Nacht des Geistes
Ot.: 54 La nuit du spectre
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Gil Formosa
48 Seiten / SC / € 12,90
ISBN 978-3-89908-648-5
SALLECK PUBLICATIONS

Mit La nuit du spectre beginnt eine neue Ära: Gil Formosa übernimmt die Zeichenarbeit – und bringt eine neue visuelle Energie in die Serie. Sein Stil ist moderner, realistischer und vor allem dynamischer. Schon das Cover verspricht mehr Dramatik, und dieses Versprechen wird gehalten.

Inhaltlich geht es um ein geheimes Testflugzeug – den „Spectre“ –, das über Syrien verloren geht. Die Geschichte setzt auf Technothriller-Elemente mit Tarnkappen-Technologie, politischen Intrigen und Einsätzen hinter feindlichen Linien. Das Skript ist spürbar dichter, auch emotionaler: Konflikte innerhalb der Crew, moralische Dilemmata und Geheimdienstmanöver bringen frischen Wind in die Serie.

Fazit: Ein starker Neuanfang – Formosa und Zumbiehl heben die Serie auf ein modernes Niveau, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.

Buck Danny 49: Defcon one

Buck Danny 49: Defcon one
Ot.: 55 Defcon one
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Gil Formosa
48 Seiten / SC / € 12,90
ISBN 978-3-89908-649-2
SALLECK PUBLICATIONS

Die direkte Fortsetzung von Band 54 steigert nochmals Tempo und Spannung. Buck und sein Team geraten in ein gefährliches Spiel zwischen den Großmächten, das in einem nuklearen Eskalationsszenario zu enden droht.

Das Stichwort „Defcon One“ – höchste Alarmstufe – wird zur Klammer für ein Szenario, das mit Cyberangriffen, verdeckten Kommandoaktionen und politischen Fehlinterpretationen spielt. Die Dynamik erinnert stellenweise an einen Tom-Clancy-Roman.

Formosas Artwork glänzt mit cineastischer Bildsprache: extreme Perspektiven, intensive Farben, überzeugende Actionsequenzen.

Fazit: Ein elektrisierender zweiter Teil, der zeigt, wie gut Buck Danny im 21. Jahrhundert funktionieren kann.

Buck Danny 50: Wostok antwortet nicht mehr

Buck Danny 50: Wostok antwortet nicht mehr
Ot.: 56 Vostok ne répond plus
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Gil Formosa
48 Seiten / SC / € 14,00
ISBN 978-3-89908-821-2
SALLECK PUBLICATIONS

Der erste Teil der Trilogie spielt sich hauptsächlich im arktischen Raum ab – ein bisher selten genutztes Terrain in der Serie, das hier bewusst gewählt scheint, um die zunehmende geopolitische Relevanz der Polarregion widerzuspiegeln.

Der Titel – „Vostok antwortet nicht mehr“ – ist doppeldeutig: Er bezieht sich einerseits auf ein russisches Frühwarnsystem in der Arktis, das durch einen technischen Defekt außer Betrieb gerät, andererseits auf das gleichnamige sowjetische Antarktis-Forschungscamp, das als Symbol für Isolation und extreme Bedingungen steht. Der drohende Ausfall der Vostok-Frühwarnsysteme bringt die Welt an den Rand eines nuklearen Missverständnisses.

In diese fragile Lage wird Buck Danny mit seinem Team beordert – nicht als reiner Soldat, sondern als jemand, der zwischen Verantwortung und Befehl treffsicher navigieren muss. Dabei wird er in eine Operation verwickelt, die weit über die Grenzen klassischer Militärlogik hinausgeht: Sabotage, ein abtrünniger russischer General und ein amerikanisches Wettrennen gegen die Zeit.

Das politische Klima ist glaubwürdig konstruiert und erinnert mit seiner Mischung aus kaltem Krieg und moderner Bedrohung stark an reale Szenarien.

Die technische Genauigkeit ist gewohnt präzise – Drohnen, russische Abfangjäger und arktische Logistik werden detailreich, aber nicht trocken inszeniert.

Gil Formosa setzt hier besonders auf Kontraste: kalte, fast monochrome Eiswüsten gegen die gesättigten Farben technischer Installationen. Die Atmosphäre wirkt nicht nur glaubhaft, sondern oft fast filmisch.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, der Spannung mit geopolitischem Ernst verknüpft – ein Szenario mit Eisbiss, das zugleich Neuland und klares Statement für die Modernisierung der Serie ist.

Buck Danny 51: Operation Vektor

Buck Danny 51: Operation Vektor
Ot.: 57 Opération Vektor
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Gil Formosa
48 Seiten / SC / € 14,00
ISBN 978-3-89908-822-9
SALLECK PUBLICATIONS

Opération Vektor führt die Bedrohung auf eine neue Ebene: Im Zentrum steht ein biologischer Kampfstoff, der aus einem streng geheimen russischen Militärlabor – namens „Vektor“ – stammt und in die Hände einer extremistischen Gruppierung geraten ist.

Während Buck Danny und seine Kameraden versuchen, den Verbleib der gestohlenen Substanz zu klären, geraten sie zwischen verdeckte Operationen, politische Vertuschungsversuche und eine zunehmend eskalierende Lage zwischen den USA und Russland.

Die Erzählung wagt sich an ein ethisch aufgeladenes Thema: biologische Kriegsführung und die Frage, wie weit ein Staat gehen darf, um seine Interessen zu schützen.

Neben den actionreichen Missionen gibt es auch leisere Töne – die Zweifel innerhalb der Einsatzgruppe, moralische Entscheidungen unter Zeitdruck und persönliche Loyalitäten stehen im Mittelpunkt.

Auch Sonny und Tumbler erhalten mehr Raum zur Profilierung – sie agieren nicht mehr nur als Sidekicks, sondern treffen eigenständige Entscheidungen mit realen Konsequenzen.

Formosas Zeichnungen sind nochmals ausgereifter: Die Actionsequenzen – etwa die Attacke auf ein geheimes Labor im Gebirge oder der dramatische Luftkampf über internationalem Luftraum – sind meisterlich inszeniert. Gleichzeitig verliert er nie den Blick für Details: Uniformen, Ausrüstungen, Maschinen – alles ist mit einem klaren Blick für Authentizität gestaltet.

Fazit: Ein intelligenter Mittelteil, der aus der Serie weit mehr macht als klassische Militärromantik – Opération Vektor ist spannungsgeladen, politisch, mutig.

Buck Danny 52: Der Pakt

Buck Danny 52: Der Pakt
Ot.: 58 Le pacte !
Text: Frédéric Zumbiehl
Zeichnung: Gil Formosa
48 Seiten / SC / € 14,00
ISBN 978-3-89908-823-6
SALLECK PUBLICATIONS

Das Finale bringt alle Stränge zusammen – und überrascht mit einer deutlich düsteren, fast resignativen Grundstimmung. Das titelgebende „Pakt“-Dokument ist ein streng geheimer Vertrag zwischen ehemaligen Feindstaaten aus der Zeit des Kalten Krieges, der im Fall eines Dritten Weltkriegs automatisch aktiviert würde – mit katastrophalen Folgen.

Dieser alte „Pakt“ wird durch eine Verkettung diplomatischer Fehleinschätzungen und gezielter Manipulation wieder in den Fokus gerückt. Buck Danny sieht sich zwischen moralischem Gewissen, politischer Blindheit und einer tickenden Uhr gefangen.

Die emotionale Fallhöhe ist enorm – es geht nicht nur um militärische Entscheidungen, sondern um die Frage, was Verantwortung in Zeiten hybrider Kriegsführung bedeutet.

Die Figur Buck Danny wird nicht heroisiert, sondern als Mensch mit Zweifeln gezeichnet – ein Mann, der erkennen muss, dass seine Flugkünste allein nicht reichen, um das Unheil aufzuhalten.

Auch die Nebenfiguren gewinnen an Tiefe – besonders bemerkenswert ist die Darstellung russischer Soldaten und Offiziere, die nicht als Schurken, sondern als Getriebene eigener Zwänge gezeichnet werden.

Zeichnerisch läuft Gil Formosa zur Hochform auf. Er verbindet eine düstere Farbpalette mit dramatischen Bildausschnitten, lässt Panzer unter dem Nordlicht rollen und Kampfjets durch Schneestürme jagen – stets im Dienste einer sich zuspitzenden Erzählung, die nie visuelle Effekthascherei wird.

Das Finale ist emotional fordernd, ohne pathetisch zu sein – der letzte Einsatz in der Arktis ist ebenso symbolisch wie visuell mächtig.

Zumbiehl, Marniquet und Formosa gelingt mit dieser Trilogie ein erzählerischer und künstlerischer Wurf, der dem altgedienten Helden neue Relevanz gibt. Die Geschichten sind komplexer, politischer und tiefgründiger als vieles, was die Serie in den Jahrzehnten zuvor zu bieten hatte – ohne ihre Tradition zu verraten.

Ein Muss für Fans von realistischen Abenteuercomics mit geopolitischem Nerv und technischem Anspruch – und ein überzeugender Beweis dafür, dass Buck Danny auch im 21. Jahrhundert zu Höhenflügen ansetzen kann.

Hoffendlich geht es jetzt schnell weiter, denn drei weitere Alben bliegen bereits bei DUPUIS vor.

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