Marvel Origins 41-60
Marvel Origins 41 Daredevil 3
Marvel Origins 41 Daredevil 3
Daredevil 11-15
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Die Ausgaben 11-15 der "Daredevil"-Reihe aus dem Jahr 1964 sind ein bemerkenswertes Kapitel in der Geschichte dieses Marvel-Superhelden. Geschrieben von Stan Lee und illustriert von Bob Powell und Wally Wood, bieten diese Comics eine packende Mischung aus Action, Drama und Charakterentwicklung, die den Leser fesselt.
In "Daredevil" 11 setzt sich die Handlung des vorherigen Kampfes gegen den maskierten Matador fort. Daredevil, alias Matt Murdock, nutzt seine geschärften Sinne und seine akrobatischen Fähigkeiten, um gegen diesen furchteinflößenden Gegner zu bestehen. Stan Lees geschickte Erzählweise und die dynamischen Illustrationen von Bob Powell und Wally Wood bringen die Spannung und die Intensität der Kämpfe perfekt zur Geltung.
In den folgenden Ausgaben, "Daredevil" 12-14, begegnet Matt Murdock einem neuen und mächtigen Gegner: Ka-Zar, der Herr des Dschungels. Die Geschichte verlagert sich von den Straßen New Yorks in das exotische und gefährliche Reich des Sumpfes. Daredevil muss nicht nur gegen die physischen Herausforderungen der Wildnis bestehen, sondern auch gegen den ungezähmten Ka-Zar, der von Stan Lee als vielschichtiger Charakter dargestellt wird. Die Illustrationen von Powell und Wood fangen die Wildheit und Schönheit der Dschungelkulisse perfekt ein und verstärken die Dramatik der Handlung.
In "Daredevil" 15 kehrt die Handlung nach New York zurück, wo Daredevil auf den neuen Bösewicht, den Eulenmann, trifft. Dieser skrupellose Gegner stellt Daredevils Mut und Fähigkeiten auf eine harte Probe. Stan Lees brillante Erzählweise bringt die innere Zerrissenheit und das unermüdliche Streben nach Gerechtigkeit von Matt Murdock zum Ausdruck, während die Illustrationen von Bob Powell und Wally Wood die Action und die Emotionen der Geschichte lebendig werden lassen.
Marvel Origins 42 AVENGERS 5
Marvel Origins 42 AVENGERS 5
Avengers 23-28
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Diese sechs Ausgaben bringen frischen Wind in das Team – nicht zuletzt durch Neuzugänge wie Hawkeye, Quicksilver und Scarlet Witch, die mit ihrer eigenwilligen Dynamik das Gruppengefüge kräftig durchschütteln.
Im Zentrum steht die Konfrontation mit Kang dem Eroberer, dessen Zeitsprünge und Imperatoren-Attitüde den Avengers erstmals das Gefühl geben, wirklich außerhalb ihrer Komfortzone zu kämpfen.
Don Heck entwickelt seinen Stil weiter – weniger dynamisch als Kirby, aber präzise im Ausdruck. Besonders Hawkeye bekommt durch Mimik und Körpersprache eine rebellische Note, die weit über das Skript hinausgeht.
Fazit: Ein stabiler Mittelblock, der das Avengers-Team neu formiert und inhaltlich stärker in Richtung epischer Konflikte drängt.
Marvel Origins 43 SPIDER-MAN 8
Marvel Origins 43 SPIDER-MAN 8
Amazing Spider-Man 32-36
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#32 – „Man on a Rampage“
Aunt May liegt im Sterben, und Peter braucht ein seltenes Serum, um ihr Leben zu retten. Die Jagd nach dem Mittel führt ihn in ein unterirdisches Versteck von Doctor Octopus. Der emotionale Druck auf Peter ist enorm – Stan Lee spielt meisterhaft mit der Dualität zwischen Held und Kind.
#33 – „The Final Chapter“
Ein Meilenstein: Unter Trümmern eingeklemmt, denkt Peter an seine Verantwortung gegenüber Tante May – und stemmt das Unmögliche. Eine der ikonischsten Szenen der Comicgeschichte. Ditkos Panels ziehen sich fast meditativ über mehrere Seiten. Dieses Heft verkörpert die Essenz des Spider-Man-Charakters: Ausdauer, Pflichtbewusstsein, innerer Konflikt.
#34 – Der Looter
Nach der kathartischen Story mit Ock tritt ein neuer, grotesker Gegner auf. Der Looter, ein schwacher Bösewicht, dient hier als Kontrast – Peter gewinnt den Kampf äußerlich, zweifelt aber innerlich. Das Heft fokussiert stark auf Parkers Privatleben, sein Studium und seine finanzielle Notlage.
#35 – Rückkehr von Molten Man
Der Molten Man attackiert Peter erneut, diesmal mit größerer Kontrolle über seine glühenden Kräfte. Die Kämpfe sind intensiv und clever inszeniert. Interessant ist die zunehmende Isolation Parkers – Freunde und Familie spüren, dass etwas in ihm zerreißt.
#36 – The Looter strikes again
Das Heft ist schwächer als die Vorgänger, wirkt eher wie ein Epilog. Doch Ditko erlaubt sich stilistische Spielereien – Panels in extremer Schrägsicht, experimentelle Layouts. In der Substanz zeigt sich: Peter hat keine Zeit, sich zu erholen – selbst die kleinsten Gegner fordern ihn psychisch wie physisch.
Fazit:
Ein großartiger Run, der mit #33 seinen Höhepunkt erreicht. Ditko verabschiedet sich mit einem leisen Knall – und übergibt ein psychologisch reifes, dramatisch dichtes Spider-Man-Universum.
Marvel Origins 44 FANTASTIC FOUR 11
Marvel Origins 44 FANTASTIC FOUR 11
Fantastic Four 46-50
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„Galactus-Trilogie“ & Einführung der Inhumans
#46 – „Those Who Would Destroy Us!“
Die FF befinden sich mitten im Konflikt mit Black Bolt und den Inhumans, insbesondere mit Maximus, der eine gigantische Machtmaschine zur Kontrolle der Menschheit gebaut hat. Die Geschichte bringt politische Untertöne: Angst vor Technokratie, Angst vor „den Anderen“. Black Bolts Schweigen wirkt hier beinahe tragisch.
#47 – „Beware The Hidden Land!“
Das Inhuman-Gebiet „Attilan“ wird vertieft vorgestellt – Kirby entwirft hier erstmals eine richtige Parallelgesellschaft innerhalb der Marvel-Welt. Besonders gelungen: Der Kontrast zwischen Reeds Rationalismus und der mystisch-biologischen Welt der Inhumans.
#48 – „The Coming of Galactus“
Eines der wichtigsten Marvel-Hefte aller Zeiten. Galactus erscheint wie ein Gott, sein Bote – der Silver Surfer – als Engel in metallener Gestalt. Die FF sind machtlos. Die Atmosphäre ist apokalyptisch. Es ist kein Kampf mehr mit Fäusten, sondern ein Ringen um Existenz.
#49 – „If This Be Doomsday!“
Der Surfer beginnt, mit seiner Rolle zu hadern. Ben Grimm attackiert Galactus erfolglos. Uatu, der Watcher, greift subtil ein. Die Geschichte verwebt Ethik, Kosmologie und Action. Lee & Kirby hinterfragen hier erstmals Marvels Maßstäbe für Macht und Moral.
#50 – „The Startling Saga of the Silver Surfer!“
Galactus zieht sich zurück, und der Surfer wird von seinem Meister verstoßen. Die FF sind gerettet – aber der Preis ist hoch. Gleichzeitig beginnt Peter Parkers Uni-Alltag wieder – ein genialer Kontrast zwischen Universum und Alltag, wie nur Marvel ihn schafft.
Fazit:
Dieses Storyquintett ist das Herzstück des Marvel-Silberzeitalters. Kirby definiert, was „kosmisch“ im Comic bedeutet. Stan Lee liefert dazu existenzielle Dramatik.
Marvel Origins 45 THOR 8
Marvel Origins 45 THOR 8
Thor 126-130
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Mit Heft #126 wird Thor offiziell eine Solo-Serie – und Kirby feiert diese Zäsur mit einem gewaltigen Opener: Dem Kampf gegen Hercules, dem Aufeinandertreffen zweier Pantheon-Giganten.
Es folgen epische Reisen durch die Unterwelt, das Olymp-Universum und Konflikte mit Pluto. Kirby zündet ein bildgewaltiges Götterspektakel, das mythologische Tiefe mit Marvels charakteristischer Emotionalität verbindet.
Thor ringt mit seiner Verantwortung, seiner Liebe zu Jane Foster und seinem Platz zwischen zwei Welten. Die Dialoge sind theatralisch, aber die Zeichnungen machen daraus ein visuelles Opernwerk.
Fazit: Beginn der goldenen Ära für Thor. Überwältigend in Skala und künstlerischem Anspruch.
Marvel Origins 46 HULK 4
Marvel Origins 46 HULK 4
Tales To Astonish 79-88 (Hulk Teil)
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Der Hulk-Teil dieser Anthologie entwickelt sich hier langsam von der simplen „Monster-of-the-Month“-Formel hin zu einer echten Charakterstudie.
Besonders erwähnenswert: Der Zweiteiler gegen den Silver Surfer (#93–94) – ein philosophisch angehauchter Konflikt über Freiheit und Isolation, der Bruce Banners tragisches Dasein unterstreicht.
Die visuelle Darstellung schwankt etwas je nach Zeichner, doch Marie Severin findet zunehmend zu einem kraftvollen, ausdrucksstarken Stil, der Hulks Rage und Verletzlichkeit betont.
Fazit: Noch kein kohärenter Handlungsbogen, aber starke Einzelgeschichten mit wachsender emotionaler Tiefe.
Marvel Origins 47 DAREDEVIL 4
Marvel Origins 47 DAREDEVIL 4
Daredevil 16-20
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Erste Marvel-Arbeit von Romita, bevor er zu Spider-Man wechselt
#16–17 – Daredevil vs. Spider-Man
Der erste große Crossover zwischen Daredevil und Spider-Man beginnt mit einem Missverständnis. Der maskierte Crime-Wave hetzt Spidey gegen Daredevil, den er für einen Verbrecher hält. Die Hefte spielen stark mit der Frage der Identität: Peter Parker zweifelt, ob Matt Murdock als blinder Anwalt wirklich der Teufel von Hell’s Kitchen sein kann.
John Romita Sr. liefert hier seinen Marvel-Einstand mit wuchtigen Panels und eleganten Bewegungsabläufen. Besonders die Kampfszenen zwischen den beiden Helden zählen zu den visuell dynamischsten der damaligen Zeit.
#18 – Der Masked Marauder kehrt zurück
Daredevil hat sich von der Auseinandersetzung mit Spider-Man kaum erholt, da tritt erneut der Masked Marauder auf den Plan, diesmal mit einem „Opti-Blast“-Strahl. DD ringt nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit seiner unglücklichen Liebe zu Karen Page. Die Soap-Elemente gewinnen spürbar an Gewicht.
#19 – Die Tri-Man-Falle
Der Masked Marauder erschafft mit dem „Tri-Man“ eine künstliche Superwaffe aus drei Verbrechern. Diese Sci-Fi-artige Story ist für damalige Verhältnisse sehr ambitioniert. Besonders interessant: Murdock beginnt, mit der Idee zu spielen, sich selbst als „Mike Murdock“ auszugeben – sein imaginärer Zwillingsbruder, um sein Doppelleben zu tarnen.
#20 – Das Tribunal
Hier spitzt sich der Konflikt mit dem Crime-Wave zu. Daredevil wird in eine Falle gelockt, in der die Öffentlichkeit ihn für einen Kriminellen hält. Die Geschichte behandelt das Thema „Held oder Gejagter?“ sehr früh für Marvel-Verhältnisse – Jahre vor Civil War.
Fazit:
Diese Hefte zeigen Daredevil auf dem Sprung von einem Underdog zu einem eigenständigen, emotional komplexen Helden – mit einem Zeichner,
Marvel Origins 48 CAPTAIN AMERICA 3
Marvel Origins 48 CAPTAIN AMERICA 3
Tales Of Suspense 79-88 / ausser 79+85 deutsche Erstveröffentlichung
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Captain America erlebt hier eine Rückbesinnung auf klassische Heldentugenden, kombiniert mit einem neuen Tonfall. Der Zweiteiler gegen Red Skull (inkl. Cosmic Cube) gehört zu den ersten wirklich epischen Momenten des Cap-Mythos.
Kirby verleiht Cap in dieser Phase eine fast mythologische Aura – seine Körperhaltung, Mimik und Bewegungen sind heroisch und überhöht. Gleichzeitig taucht mit Sharon Carter eine emotionale Dimension auf, die Cap menschlicher macht.
Inhaltlich pendeln die Geschichten zwischen Kriegs-Flashbacks und Gegenwartsbedrohungen – eine Mischung, die Cap als Figur zwischen den Zeiten positioniert.
Fazit: Essentiell für das Verständnis von Cap als Symbol und Mensch. Der Red-Skull-Handlungsbogen zählt zu den wichtigsten seiner Frühzeit, der dem Genre bald seinen Stempel aufdrücken wird.
Marvel Origins 49 IRON MAN 6
Marvel Origins 49 IRON MAN 6
Tales of Suspense 79-86 (IRON MAN Teil)
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Diese Iron-Man-Geschichten markieren einen frühen Höhepunkt der Figur, bevor sie ihre eigene Serie erhielt. Besonders bemerkenswert ist hier die zunehmende thematische Reife: Tony Stark muss nicht nur gegen technologische Gegner antreten, sondern auch seine fragile Gesundheit, sein Doppelleben und politische Verantwortung balancieren.
Herausragende Gegner: Titanium Man, The Crusher, und besonders der Auftritt von Sub-Mariner (#79) zeigt, wie brüchig Starks Heldenbild ist, wenn er außerhalb des technischen Terrains agieren muss.
Gene Colan etabliert seinen Stil mit filmischen Perspektiven und dramatischen Schatten – ein Meilenstein für Iron Man, der sich stilistisch vom eher statischen Look vorheriger Ausgaben abhebt.
Fazit: Diese Hefte bilden das Fundament für Iron Mans Konflikte zwischen Wissenschaft, Ethik und Selbstbild.
50 AVENGERS 6
50 AVENGERS 6
Avengers 29-34
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Die Abenteuer der Avengers in den Ausgaben 29 bis 34 zeigen eindrucksvoll, wie sich das Konzept des Teams in dieser frühen Phase entwickelte. Nach dem Abgang der ursprünglichen Gründer übernehmen nun Figuren wie Hawkeye, Quicksilver und Scarlet Witch eine stärkere Rolle, und das sorgt für eine ganz andere Gruppendynamik. Es ist die Zeit, in der Captain America als Anführer die neuen, weniger erfahrenen Mitglieder zusammenhalten muss, was immer wieder zu Konflikten, Missverständnissen und teils auch humorvollen Auseinandersetzungen führt. Gleichzeitig treten in diesen Heften Gegenspieler wie der Living Laser oder der Sons of the Serpent auf, die eine klare politische und gesellschaftliche Note in die Geschichten bringen. Gerade der Umgang mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit oder Machtmissbrauch zeigt, wie stark die Serie bereits damals aktuelle Strömungen aufgriff, ohne ihre actiongeladene Grundstimmung zu verlieren.
Marvel Origins 51 X-MEN 1
Marvel Origins 51 X-MEN 1
X-Men 1-5
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Mit der Einführung der X-Men im Herbst 1963 legten Stan Lee und Jack Kirby den Grundstein für eines der langlebigsten und komplexesten Superhelden-Franchises. Im Vergleich zu den Fantastic Four oder Spider-Man wirken die frühen X-Men zunächst konventioneller, fast wie eine Variation von Lees und Kirbys bisherigen Erfolgsrezepten, aber der Kern – die Idee von Mutanten, die in einer Gesellschaft leben, die sie fürchtet – erwies sich als visionär.
X-Men #1 (September 1963)
Die Erstnummer ist ein Musterbeispiel für die Marvel-Einführung der frühen 60er: In knapp 24 Seiten werden gleich fünf Helden etabliert – Cyclops, Beast, Angel, Iceman und Marvel Girl – dazu ihr Mentor Professor X und der Erzfeind Magneto. Kirby entwirft eine Art „Superhelden-Internat“, das sich stark vom üblichen Sidekick-Modell unterscheidet. Statt eines einzelnen Helden mit jugendlichem Helfer gibt es eine Gruppe junger Leute, die als Schüler eine Vaterfigur haben. Die Auseinandersetzung mit Magneto ist dabei noch simpel – er will eine Militärbasis erobern – aber die Konzeption als selbstbewusster Mutant, der die Menschheit verachtet, deutet bereits die kommende Vielschichtigkeit an.
X-Men #2 (November 1963)
Hier erscheinen die „Vanisher“ und die Regierung in Gestalt von FBI-Agenten, die Professor X kontaktieren. Lee und Kirby verknüpfen die Gruppe stärker mit staatlichen Stellen, was in späteren Jahren zu einer ambivalenten Beziehung ausgebaut wird. Auffällig ist, dass die Mutantenkräfte recht plakativ eingesetzt werden: Cyclops’ Strahlen, Beasts Akrobatik, Icemans Schneebälle. Noch fehlt die psychologische Tiefe, doch die Gruppendynamik wird geübt – mit kleinen Eifersüchteleien, Rivalitäten und dem „Mädchen in der Gruppe“-Topos, der Jean Grey von Anfang an zu einer Projektionsfläche macht.
X-Men #3 (Januar 1964)
Die Einführung des „Blob“ bringt erstmals das Thema Außenseiter in den Vordergrund. Der Blob, ein Zirkusartist mit unzerstörbarem Körper, weigert sich, Xaviers Einladung zu folgen. Er verkörpert bereits das, was die Serie später groß macht: Mutanten, die nicht in Xaviers oder Magnetos Weltbild passen, sondern eigene Wege gehen. Kirby verleiht dem Blob groteske Körperlichkeit, die in der damals noch stark von Idealfiguren geprägten Superheldenlandschaft auffällt.
X-Men #4 (März 1964)
Ein Schlüsselmoment: Magnetos „Brotherhood of Evil Mutants“ tritt auf – Quicksilver, Scarlet Witch, Toad und Mastermind. Damit entsteht erstmals eine Mutanten-gegen-Mutanten-Struktur, die das Verhältnis von Xavier und Magneto als ideologische Gegensätze verdeutlicht. Besonders interessant ist Scarlet Witch: Sie zeigt bereits Zweifel an Magnetos Methoden, was langfristig in ihre spätere Heldenlaufbahn mündet.
X-Men #5 (Mai 1964)
Der Konflikt mit Magneto spitzt sich zu, die Bruderschaft entführt die X-Men, und die Rivalität zwischen Cyclops und Magneto wird schärfer. Kirby steigert das Action-Level, während Lee weiter an den internen Spannungen arbeitet. Man merkt jedoch, dass die Serie noch nicht die Popularität anderer Marvel-Titel erreicht; die Figuren sind noch blass, das Konzept aber wegweisend.
Fazit zu X-Men #1–5
In diesen Heften steckt mehr Konzept als Dramatik: Das Mutanten-Motiv, die Idee einer „verfolgten Minderheit“ und das Spannungsfeld zwischen Integration (Xavier) und Abgrenzung (Magneto) sind revolutionär. Lee und Kirby schufen eine Plattform, die in späteren Jahrzehnten politisch und psychologisch enorm ausgebaut wurde. Zeichnerisch liefern die frühen X-Men solide, aber nicht die brillantesten Kirby-Arbeiten – man spürt, dass er gleichzeitig an den Fantastic Four seine größten Energien entfaltete. Trotzdem sind diese fünf Hefte das Fundament für das gesamte X-Men-Universum.
Marvel Origins 52 SPIDER-MAN 9
Marvel Origins 52 SPIDER-MAN 9
Amazing Spider-Man 37-41 + Strange Tales Annual 2
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Ein Höhepunkt für viele Sammler sind die Ausgaben Amazing Spider-Man 37 bis 41 sowie Strange Tales Annual 2. In dieser Phase zeigt sich Spider-Man bereits als gefestigter Held, der gleichzeitig mit seinem Privatleben als Peter Parker kämpft. Bedeutende Figuren treten in den Vordergrund: Norman Osborn wird stärker in die Handlung eingebunden, und mit Rhino taucht ein kraftvoller, fast unaufhaltsamer Gegner auf. Besonders Heft 39 und 40 stechen heraus, da sie den Beginn der legendären Auseinandersetzung zwischen Spider-Man und dem Green Goblin markieren, die später zu einem der zentralen Konflikte der gesamten Reihe werden sollte. Das Strange Tales Annual bringt ihn zudem mit der Human Torch zusammen und unterstreicht den lebendigen, vernetzten Charakter des Marvel-Universums.
Marvel Origins 53 FANTASTIC FOUR 12
Marvel Origins 53 FANTASTIC FOUR 12
Fantastic Four 51-55
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In diesen Ausgaben erleben die Fantastic Four ihre künstlerische Hochphase. Stan Lee und Jack Kirby hatten zu diesem Zeitpunkt eine perfekte Symbiose erreicht: Die Geschichten sind nicht nur actionreich, sondern besitzen emotionale Tiefe, philosophische Dimensionen und zeichnerische Opulenz.
Fantastic Four #51 – „This Man... This Monster!“ (Juni 1966)
Eine der berühmtesten Marvel-Storys überhaupt. Ein namenloser Wissenschaftler raubt Ben Grimm seine Kräfte und nimmt dessen Platz im Team ein, nur um Reed Richards in die „Negative Zone“ zu begleiten und ihn dort zu verraten. Doch angesichts von Reeds Selbstlosigkeit und Mut erkennt er seine eigene Kleinheit und opfert sich, um Reed zu retten. Am Ende bleibt Ben Grimm erneut im Körper des Things gefangen.
Kirbys Zeichnungen sind hier von bemerkenswerter Ausdruckskraft: die trostlosen Weiten der Negative Zone, die Tragik in den Gesichtern der Figuren. Lees Text konzentriert sich stark auf Themen wie Opferbereitschaft und moralische Größe. Dieses Heft gilt bis heute als Musterbeispiel für die „menschliche Seite“ der Marvel-Helden.
Fantastic Four #52–53 (Juli–August 1966) – Einführung von Black Panther
Mit T’Challa betritt der erste schwarze Superheld der amerikanischen Comics die Bühne. Die Story führt die Fantastic Four nach Wakanda, ein technologisch hochentwickeltes afrikanisches Land, das Klischees bewusst durchbricht. Kirby entwirft exotische Architektur, futuristische Maschinen und eine Welt, die autark und selbstbewusst ist. Black Panther wird zunächst als Gegner eingeführt, der die FF testet, sich dann aber als würdiger Verbündeter erweist.
Diese zwei Hefte sind kulturhistorisch bahnbrechend: Während Afroamerikaner in den USA noch um Bürgerrechte kämpften, präsentierte Marvel einen schwarzen Helden, der reich, gebildet und mächtig war – ein Gegenentwurf zu gängigen Stereotypen.
Fantastic Four #54 (September 1966)
Nach Wakanda folgt eine weitere Episode, in der das Team gegen Klaw, den „Master of Sound“, kämpft. Klaw wird zum klassischen Erzfeind des Black Panther. Kirby nutzt die Gelegenheit für visuelle Experimente mit Schallwellen und Energieformen. Inhaltlich weniger tiefgründig als #51–53, aber ein dynamisches Action-Feuerwerk.
Fantastic Four #55 (Oktober 1966)
Das Heft bringt ein emotionales Wiedersehen zwischen Ben Grimm und dem Silver Surfer, der seit seiner Einführung in #48–50 ein Kultcharakter geworden war. Kirby nutzt die Gelegenheit, die Gegensätze zwischen dem tragischen, kosmischen Wanderer und dem geerdeten, verbitterten Thing herauszuarbeiten. Besonders eindrucksvoll ist die körperliche Konfrontation, die gleichzeitig eine philosophische Auseinandersetzung über Macht, Verantwortung und Menschlichkeit darstellt.
Diese Phase zeigt Lee und Kirby auf dem Höhepunkt ihres Schaffens: große Themen wie Identität, Opfer, kulturelle Diversität und kosmische Dimensionen, verbunden mit packender Action und charaktergetriebener Dramatik. Jeder Band hat sein Gewicht: #51 als emotionale Meisterleistung, #52–53 als kulturhistorischer Meilenstein, #54 als visuelles Spektakel, #55 als philosophische Konfrontation. Kein Wunder, dass diese Hefte zu den am meisten nachgedruckten und gefeierten der Fantastic Four gehören.
Marvels Goldstandard der 60er, inhaltlich wie künstlerisch, und ein Beispiel dafür, warum Lee und Kirby als Dream-Team gelten.
Ein Traum das diese Hefte endlich ungekürzt und in dieser Aufmachung, Farben und Papier erscheinen.... DANKE
Marvel Origins 54 THOR 9
Marvel Origins 54 THOR 9
Thor 131-135
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Mit den Thor-Heften 131 bis 135 bewegt man sich mitten in der Hochzeit der großen Asgard-Epen. Jack Kirby entfaltet hier seine ganze zeichnerische Kraft, wenn er die Götterwelt in dynamische Bilder setzt, die bis heute nichts von ihrer Wucht verloren haben. Inhaltlich werden die Konflikte zwischen Thor, seinem Vater Odin und den vielfältigen Bedrohungen aus anderen Reichen geschildert. Besonders interessant ist, wie der Mythos um die Figuren weiter vertieft wird, während gleichzeitig der Bezug zur Erde erhalten bleibt. Der Held schwankt zwischen seiner göttlichen Bestimmung und seiner menschlichen Bindung an Jane Foster – eine Spannung, die viele Geschichten dieser Ära prägt.
Marvel Origins 55 X-MEN 2
Marvel Origins 55 X-MEN 2
X-Men 6-10
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Die X-Men-Ausgaben 6 bis 10 bauen auf den Grundpfeilern der ersten fünf Hefte auf, gewinnen jedoch deutlich an Substanz. Magneto und seine Bruderschaft treten erneut auf, doch die Serie wagt auch Ausflüge zu anderen Figuren, etwa dem Sub-Mariner, der plötzlich als möglicher Mutant präsentiert wird. Hier zeigt sich die Flexibilität des Konzepts: Die X-Men können sowohl gegen klassische Superschurken als auch gegen andere Marvel-Helden antreten, was zu einer großen Vielfalt führt. Gleichzeitig wird der Ton dunkler, die Kämpfe härter, und die Rollenbilder der Mutanten beginnen, sich stärker von simplen Gut-Böse-Schemata zu lösen.
Marvel Origins 56 DAREDEVIL 5
Marvel Origins 56 DAREDEVIL 5
Daredevil 21-25
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Matt Murdock der blinde Anwalt, tritt in den Daredevil-Heften 21 bis 25, die eine entscheidende Entwicklungsphase des „Mannes ohne Furcht“. Matt Murdock, ringt hier mehr als je zuvor mit seiner Doppelidentität. In diesen Ausgaben tritt der Owl erneut auf, ebenso wie der Gladiator, der mit seinem bizarren Kostüm und den Sägeblättern zu einem der markantesten Gegner wird. Gleichzeitig verfestigt sich Daredevils Ruf als urbaner Straßenkämpfer, dessen Geschichten weniger kosmisch und fantastisch sind, dafür aber unmittelbarer und persönlicher wirken. Besonders bemerkenswert ist die Art, wie Spannung und Humor ineinandergreifen und Daredevil als tragische, aber dennoch optimistische Figur gezeichnet wird.