The last Showgirl

The last Showgirl
Darsteller: Pamela Anderson, Dave Bautista, Jamie Lee Curtis, Kiernan Shipka
Regie: Gia Coppola
Bildformat: 2.39:1 in 16:9
Tonformat: Deutsch DTS HD 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 5.1, deutsche Untertitel für Hörgeschädigte, deutsche Untertitel
Länge: ca. 90 Min.
Constantin Film (Universal Pictures)





Las Vegas – Stadt der Lichter, der Illusionen und der flüchtigen Träume. Inmitten dieser schillernden Kulisse erzählt *The Last Showgirl* die Geschichte einer Frau, die nicht aufhören will zu tanzen, selbst wenn das Licht längst gedimmt ist. Pamela Anderson spielt Shelly, ein alterndes Showgirl, das nach Jahrzehnten auf der Bühne plötzlich mit einem Leben ohne Applaus, ohne Bühne, ohne Sinn konfrontiert ist. Ihre Show wird eingestellt, die glitzernde Welt, die einst ihr Zuhause war, wird abgewickelt. Und Shelly steht vor der Frage: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr tanze?

Die Handlung verläuft leise, beinahe zärtlich. Es geht weniger um große Umbrüche als um das innere Zittern einer Frau, die zu lange in einer Traumwelt gelebt hat. Shellys verzweifelte Versuche, sich im realen Leben wiederzufinden, prallen auf ihre entfremdete Tochter, neue Bekanntschaften, alte Kolleginnen – und auf ihre eigene Vergangenheit. Es ist ein Film über das Altern in einer Branche, die Jugend glorifiziert und das Verblassen erbarmungslos ignoriert. Aber auch über Stolz, Würde und den Wunsch, nicht einfach zu verschwinden.

Der Film meidet bewusst dramatische Überzeichnungen. Stattdessen entfaltet er sich in Nuancen: kleine Gesten, Blicke, Erinnerungsfragmente. Es ist ein leiser Film, der viel zwischen den Zeilen sagt. Für manche vielleicht zu ruhig, zu kontemplativ – für andere genau darin bewegend und aufrichtig.

Pamela Anderson überrascht mit einer enorm nuancierten und verletzlichen Darstellung. Ohne Eitelkeit, ohne Maske spielt sie Shelly nicht als Diva, sondern als Mensch: erschöpft, verletzt, aber noch nicht bereit, aufzugeben. Ihre Performance lebt von stiller Kraft – eine Rolle, die von ihrer eigenen Biografie als Ikone der 90er Jahre profitiert, ohne je ins Selbstzitat abzudriften.

Auch die Nebenrollen sind fein gezeichnet: die Tochter, die mit der Vergangenheit ihrer Mutter ringt; die jüngeren Tänzerinnen, die sich zwischen Bewunderung und Mitleid bewegen; ein schüchterner Techniker, der Shelly mehr Aufmerksamkeit schenkt als alle Fans zuvor. Es entsteht ein Kaleidoskop an Figuren, das das Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart spürbar macht.

Visuell ist *The Last Showgirl* eine melancholische Liebeserklärung an das alte Las Vegas. Gedreht auf 16mm-Film, wirken viele Szenen wie verblasste Erinnerungen – weiches Licht, warme Farben, Unschärfen. Die Kamera bleibt oft nah an Shelly, als wolle sie sich in ihre Gedankenwelt zurückziehen. Musik und Schnitt folgen diesem Fluss, der mehr durch Gefühle als durch Handlung getragen wird.

Regisseurin Gia Coppola inszeniert mit großer Sensibilität und schafft eine Atmosphäre zwischen Glamour und Vergänglichkeit. Sie nimmt sich Zeit – vielleicht für einige zu viel –, aber die ruhige Inszenierung passt perfekt zum Thema des Loslassens und Alterns.

*The Last Showgirl* ist kein Film der großen Gesten, sondern einer der leisen Wahrheiten. Er stellt keine einfachen Fragen, gibt keine klaren Antworten, aber er schafft Nähe, Emotion und ehrliche Traurigkeit. Wer auf vordergründige Dramatik oder spektakuläre Wendungen hofft, wird möglicherweise enttäuscht. Wer sich jedoch auf ein stilles Porträt einer Frau einlassen möchte, die sich im Scheinwerferlicht verloren und im Schatten selbst wiederfinden muss, wird hier einen berührenden, reifen Film entdecken.

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